Alles Gute aus der Leitung
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Alles Gute aus der Leitung
© Quelle: Getty Images
Den Lüneburger:innen kann so schnell keiner das Wasser reichen – es sei denn, es kommt aus Lüneburg. Das ist kein übertriebener Lokalpatriotismus, sondern eine schlichte Tatsache, die in diesem Monat im Rahmen der Weltwassertags-Veranstaltungen am 22. März erneut gewürdigt wird. Das Lüneburger Leitungswasser nämlich kann seinen guten Ruf mit Spitzenwerten belegen, die unsere ohnehin schon strengen Grenzwerte für deutsches Trinkwasser oft um ein Vielfaches unterschreiten. Grund genug, den eigenen Umgang mit dem edlen Nass zu hinterfragen und dem Wasserkistenschleppen vielleicht endgültig Tschüss zu sagen.
Kaum ein Lebensmittel wird bei uns so streng kontrolliert wie Wasser.
Wasser ist in Deutschland generell strikten Vorgaben unterworfen. Für Wasser aus der Leitung gilt das ganz besonders: Es muss dieselben gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen wie das aus dem Supermarkt und wird sogar noch engmaschiger kontrolliert. Dabei zeigen die Ergebnisse immer wieder, dass Mineralwasser aus der Flasche grundsätzlich weder sauberer noch gesünder ist als Leitungswasser. Der entscheidende Unterschied liegt in der Herkunft – nur Wasser, das aus sehr tiefen, geschützten Quellen gefördert und kaum behandelt wird, darf sich „Mineralwasser“ nennen. Manche Mineralwässer bringen aus dieser Tiefe zusätzlich Mineralstoffe mit, doch dieser Benefit gilt vielfach als zu vernachlässigende Größe: Die meisten Menschen nehmen ohnehin genug Mineralien über feste Nahrung auf. Zudem enthält auch Leitungswasser – insbesondere das aus Lüneburg – diverse Mineralstoffe.
Lüneburger Wasser steht einem Mineralwasser in nichts nach.
Das Lüneburger Leitungswasser wird aus dem Grundwasser gewonnen, und das liegt mit ca. 200 Metern unter der Oberfläche besonders tief: Unterschiedliche Sand- und Gesteinsschichten haben damit schon vor der Förderung viele Verunreinigungen aus dem Wasser gefiltert. Den Rest erledigt das Wasserwerk: In einem mehrstufigen Verfahren wird hier das Lüneburger Grundwasser gefiltert und kontrolliert – und damit zu einem erstklassigen Trinkwasser, das mit einem Härtegrad von 4,9 besonders weich und kalkarm ist.
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BU: Das Wasserforum Region Lüneburg macht das Thema Wasser hierzulande zur Chefsache. Schirmherr:innen Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (2.v.r.) und Landrat Jens Böther (2.v.l.), Vorstandsvorsitzender und Avacon Wasser Geschäftsführer Thomas Meyer (rechts) sowie Prof. Dr. Klaus Kümmerer (links) bei der Auftaktveranstaltung im vergangenen Juli.
© Quelle: Thomas Ix
Auch Umweltschützer empfehlen das Wasser aus dem Hahn.
Die kontinuierliche Kontrolle des Leitungswassers gibt Verbrauchern Sicherheit. Doch auch aus Umwelt- und Klimaschutzgründen gibt es Argumente für das Wasser aus der Leitung:
- Produktion und Transport von Mineralwasser belasten die Umwelt. Die Flaschenproduktion und der Betrieb der Abfüllanlagen kosten viel Energie: Allein für das Reinigen der Flaschen werden Milliarden Liter an Trinkwasser und tonnenweise Reinigungsmittel verbraucht. Dazu kommt der tägliche Transport des Mineralwassers durch schwere Lkws.
- Plastikflaschen enthalten oft Rückstände. Viele Mineralwasser werden in PET-Flaschen verkauft. In diesen befinden sich jedoch meist Weichmacher und hormonähnliche Stoffe, die ins Wasser übergehen. Häufig ist Acetaldehyd beigemischt, ein Stoff, der dem Wasser einen süßlich-fruchtigen Beigeschmack verleiht.
Hier ist Wasser das Zukunftsthema Nummer Eins!
Dass Wasser als regionales Thema immer wichtiger wird, beweist das Mitte 2022 gegründete Wasserforum Region Lüneburg, das für alle interessierten Bürger:innen offen ist. Regelmäßig finden hier Informationsveranstaltungen statt, in denen es um einen bewussten Umgang mit der Ressource Wasser geht. Aktuelle Entwicklungen rund um das Lüneburger Leitungswasser und den Grundwasserschutz werden erläutert, besprochen – und gern auch mal kontrovers diskutiert. Am Austausch beteiligt sind z. B. die Leuphana Universität, Vertreter der Stadt, Trinkwasserversorger wie Avacon Wasser, die Bürgerinitiative „Unser Wasser“, Fachbehörden und Naturschutzverbände.
Zum Weltwassertag lädt Avacon gemeinsam mit dem Wasserforum alle Interessierten zu einer Veranstaltung in der Leuphana Universität ein.
Informationen und Anmeldung unter avacon.de/weltwassertalk
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Thomas Meyer über das Lüneburger Leitungswasser
© Quelle: Andre Walther
EXPERTEN-MEINUNG
„Für die Qualität unseres Grundwassers können wir alle etwas tun.“
In der Region Lüneburg kümmern sich die Wasserversorger, die Landwirtschaft, die Forst und die Aufsichtsbehörden in einer schon lange bestehenden Grundwasserschutzkooperation um die Qualität des Grundwassers. Das Thema Nitrat im Trinkwasser ist hierbei aktueller denn je. Heute liegt der Grenzwert für Trinkwasser bei 50 mg/L. Das Lüneburger Leitungswasser liefert uns auch hier vorbildliche Werte – sein Nitratgehalt liegt sogar unterhalb der Nachweisgrenze, also weit unter den Grenzwerten. Und das, obwohl sich rund um die Stadt viele landwirtschaftliche Nutzflächen befinden. Man sieht an diesem Beispiel, dass es wichtig ist, dass alle Wassernutzer an einem Strang ziehen und ein starkes Netzwerk bilden. Dieses schon lange bestehende Netzwerk der Grundwasserschutzkooperationen wird in der Region Lüneburg nochmals durch das gegründete Wasserforum Region Lüneburg nachhaltig gestärkt.
Für unseren Wasserkreislauf ist es allerdings auch wichtig, dass wir die Kläranlagen entlasten und das Wasser nicht unnötig verschmutzen: Arzneimittel zum Beispiel gehören ebenso wenig in den Abfluss wie Farbreste oder andere Chemikalien – auch nicht in kleinen Mengen.“
Thomas Meyer ist Geschäftsführer bei Avacon Wasser
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© Quelle: Avacon