Brauchtum

Karneval nach Corona: Hoffnung auf bis zu 250.000 Narren

Der Braunschweiger Karnevals-Prinz Sascha Rabe (3.v.l) als Prinz Sascha I. steht im Altstadtrathaus.

Der Braunschweiger Karnevals-Prinz Sascha Rabe (3.v.l) als Prinz Sascha I. steht im Altstadtrathaus.

Braunschweig (dpa/lni). Nach zweijähriger Corona-Zwangspause hoffen die Veranstalter des Braunschweiger Karnevals auf bis zu 250.000 Zuschauer auf den Straßen. «Bei guter Wetterlage erwarten wir zwischen 180.000 und 250.000 Narren», sagte Zugmarschall Karsten Heidrich am Dienstag. Der Braunschweiger «Schoduvel» war in den vergangenen beiden Jahren wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden und soll am Sonntag (19. Februar) wieder mit einem etwa fünf Kilometer langen Zug durch die zweitgrößte Stadt Niedersachsens ziehen.

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«Schoduvel» ist niederdeutsch und heißt so viel wie «Scheuch den Teufel!». Der Umzug gilt als Norddeutschlands größter Karnevalsumzug. Als Motto für die 45. Ausgabe haben die Veranstalter «Schöne Kostüme überall. Wir feiern heute Karneval» ausgerufen. «Wir glauben, dass Corona die Lust auf den "Schoduvel" nicht getrübt hat, sondern die Vorfreude jetzt eher gesteigert ist», sagte Heidrich. Nach Angaben der Organisatoren werden sich rund 4500 Aktive durch die Straßen schlängeln. 24 Musikzüge mit knapp 800 Spielleuten seien angemeldet. Neben Oberbürgermeister Thorsten Kornblum sollen Ministerpräsident Stephan Weil und Kulturminister Falko Mohrs (alle SPD) mitfahren.

Während aus einigen Teilen Deutschlands Absagen wegen hoher Sicherheitsauflagen und finanziellen Engpässen gemeldet wurden, stand der Braunschweiger Umzug nie auf der Kippe, wie die Veranstalter versicherten. Es gebe für dieses Jahr ausreichend Unterstützungen der Stadt und einiger Sponsoren, sagte Ehrenzugmarschall Gerhard Baller. Er räumte aber ein, dass das Sicherheitskonzept überhaupt keine einfache Angelegenheit sei.

Vor allem seit der Absage im Jahr 2015 stehe das Thema Sicherheit im Fokus der Behörden und der Veranstalter. Am 15. Februar 2015 war der Umzug wegen einer Warnung vor einem möglichen Anschlag mit islamistischem Hintergrund abgesagt worden. Die Ermittlungen dazu wurden im Mai ohne Ergebnis eingestellt. Danach hatte der langjährige Zugmarschall Baller betont, sich dieses Stück Alltagskultur und Freiheit nicht nehmen lassen zu wollen. Er bilanzierte in einem Interview sogar, dass der «Schoduvel» nach der Absage eine noch größere Bedeutung für Braunschweig bekommen habe.

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An brisanten Themen für die Motivwagen dürfte es in diesem Jahr nicht fehlen. Es soll um die Rechte der Frauen im Iran gehen, um verärgerte Landwirte und die Agrarpolitik, um den Klimawandel und auch um einen gewissen Herrn Trump aus den USA. Berichten, nach denen die Organisatoren auch Teilnehmer aus der sogenannten Querdenker-Szene mitlaufen lassen, traten die Verantwortlichen am Dienstag entgegen. Es gebe klare Linien und aus den Anmeldungen keine Hinweise auf bevorstehende Verstöße.

© dpa-infocom, dpa:230207-99-504266/3

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