„Desolate Lage“

Wegen Personalmangels: Grundschule will Vier-Tage-Woche einführen - Ministerium greift ein

In einer niedersächsischen Grundschule bleiben die Klassen an einem von fünf Tagen zu Hause (Symbolbild).

In einer niedersächsischen Grundschule bleiben die Klassen an einem von fünf Tagen zu Hause (Symbolbild).

Lehrermangel im niedersächsischen Landkreis Ammerland: Die Grundschule Wiefelstede will mehreren Medienberichten zufolge ab sofort eine Vier-Tage-Woche für mehr als 300 Schülerinnen und Schüler einführen. „Unsere Unterrichtsversorgung sieht sehr schlecht aus, und wir sehen uns nicht in der Lage, alle Klassen gleichermaßen mit Unterricht zu versorgen“, schrieb Schulleiterin Doris Tapken den Berichten zufolge in einem Elternbrief. Grund für den Unterrichtsausfall sei ein Beschäftigungsverbot, das zwei schwangeren Lehrerinnen erteilt wurde. Diese dürften nicht unterrichten, weil sie sich mit Corona anstecken könnten. Außerdem falle eine weitere Lehrerin langfristig aus.

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Doch aus den Plänen wird nichts, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet: Das Kultusministerium in Hannover hat der Schulleitung untersagt, einen Unterrichtstag zu streichen. Ein Sprecher von Ministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) sagte, die Entscheidung sei „weder alternativlos“ gewesen, noch habe die Schulleiterin der Grundschule den Schritt mit dem zuständigen Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück abgestimmt. Auch das Ministerium sei nicht informiert worden.

Am vergangenen Freitag teilte die Schulleitung den Berichten zufolge mit, dass von diesem Dienstag an ein Vertretungsplan in Kraft trete. Dieser hätte vorgesehen, dass pro Tag einer der Jahrgänge zwei bis vier daheim bleiben müsse. Weil es im ersten Jahrgang fünf Klassen gebe, wären diese auf zwei Tage verteilt worden.

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Unlängst hatte der Landeselternrat Niedersachsen von einer „desolaten Lage“ an den Schulen im Land gesprochen und Veränderungen gefordert. Die Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen Schulen sank auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Statistik vor 20 Jahren, wie Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) vor Kurzem bekannt gab. Der aus dem Verhältnis von Schülern und Lehrerstunden ermittelte Wert lag demnach zum Stichtag 8. September 2022 bei 96,3 Prozent (Vorjahr: 97,4 Prozent).

RND/dpa

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