Diese Modelle der Ober- und Luxusklasse kommen 2023
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/BTW2HU7WOZBINLJPDA3ILLF6PY.jpg)
Der Polestar 3, der jüngste Design-Coup der Volvo-Schwester aus dem Hause Geely.
© Quelle: Polestar
Dass Elektroautos teuer sind, merkt man spätestens beim Konfigurieren seines Wunschfahrzeugs. Besonders auffällig ist der Unterschied in der Kleinwagen- und Kompaktklasse. Der Grund sind die hohen Kosten der Batterie im Verhältnis zum Rest des Autos. Je höher man jedoch in den Segmenten geht, desto mehr gleichen sich die Preise an.
Daher schicken die Autohersteller verhältnismäßig viele Neuheiten der Ober- und Luxusklasse an den Start. Sie erzielen zudem deutlich mehr Gewinn und zahlen auf das Imagekonto der Marke ein. Allein für das Jahr 2023 haben wir – Stand heute – ein gutes Dutzend an neuen Luxusstromern ausgemacht, und das ist vermutlich noch nicht alles gewesen.
Cadillac Lyriq
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/VAHYGOAUGFHE5L33TO6GHJTASQ.jpg)
Will im Konzert der edlen Stromer dabei sein: der Cadillac Lyriq.
© Quelle: Rob Widdis for General Motors
Darauf muss man erst einmal kommen. Cadillac nennt sein erstes Elektroauto Lyriq, weil die amerikanische Luxusmarke über die vergangenen Jahrzehnte hinweg in mehr als 1000 Songs erwähnt wurde. Nun denn. Der Lyriq soll aber auch so etwas wie ein Game-Changer sein, wie Marketingstrategen gern jene Modelle bezeichnen, die angeblich den Aufbruch in eine neue Zeit symbolisieren. Und die soll bei Cadillac elektrisch werden.
Der Lyriq ist ein fünf Meter langes Crossover-Modell und tummelt sich in der Klasse von Mercedes EQS SUV, BMW iX, Audi Q8 e‑tron und Volvo EX90, wirkt aber deutlich schlanker als diese. Für den Antrieb hat General Motors eine komplett neue Architektur (Ultium) entwickelt. Im Lyriq stellt die Plattform eine Leistung von 250 Kilowatt (kW) und eine Batteriekapazität von 104 Kilowattstunden (kWh) zur Verfügung. Mit Letzterer könnten Reichweiten von rund 500 Kilometern möglich sein. Auf einer ersten Testfahrt, die wir in den USA machen konnten, überzeugte der Lyriq durch eine bemerkenswerte Ruhe und Geschmeidigkeit. Viel entspannter lässt es sich nicht über die Highways gleiten. Gut möglich, dass es der US-Stromer noch 2023 zu uns schafft. Preislich sollte man sich auf mindestens 75.000 bis 80.000 Euro einstellen.
BYD Tang
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/XB5RLIPGXRACVCYS4P73LI573I.jpg)
Neues Dickschiff aus China: der BYD Tang.
© Quelle: BYD
Der Tang ist das größte Elektromodell, das der chinesische Hersteller BYD (Build Your Dreams) bei uns anbietet. Der Siebensitzer ist 4,87 Meter lang, seine beiden Elektromotoren leisten zusammen 380 kW (517 PS). Bei der Batteriegröße fährt der Tang seiner Konkurrenz hinterher, kommt hier nur auf 86,6 kWh. Das soll aber noch für 400 Kilometer nach WLTP-Norm reichen. Auch beim Schnellladen verliert das China-SUV den Anschluss. Nur 110 kW DC-Leistung sind für einen hohen Ladekomfort deutlich zu wenig. Da nützen auch die sogenannten Blade-Batterien (lange, flache Rechtecke) wenig, mit denen der Hersteller wirbt. Vielleicht können ja als Ausgleich der große Kofferraum (235/940 bis 1655 Liter) und die mehr als 25 Assistenzsysteme helfen, die der Tang an Bord hat. Der Preis beginnt bei 71.400 Euro.
Maserati Gran Turismo Folgore
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3H5AEUVFNBDIPIF65VAO6CMIR4.jpg)
Soll Anhänger der italienischen Sportwagenmarke elektrisieren: der Maserati Gran Turismo Folgore.
© Quelle: Maserati
Schon im ersten Quartal 2023 will man den Gran Turismo Folgore vorstellen (Marktstart: Sommer), wenige Monate später dann das entsprechende elektrische Grancabrio. Gut möglich, dass es die offene Version noch bis Jahresende zum Händler schafft. Die Batterie sitzt T‑förmig im Boden und hat nutzbare 83 kWh an Kapazität.
Insgesamt drei Elektromotoren bringen es auf eine Systemleistung von 560 kW, mit Boost-Funktion sind es sogar 610 kW. Das Drehmoment liegt bei 1350 Newtonmetern. Maserati verspricht eine Beschleunigung von null auf Tempo 100 in 2,7 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h – wenngleich diese wohl nur für wenige Minuten erreicht werden dürfte.
Mercedes EQE SUV
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/2P3SJOM2JNEX5GOU45RWAP6LEY.jpg)
Das Mercedes EQE SUV, hier in der AMG-Ausstattung, soll bisherige GLE-Fahrer ansprechen.
© Quelle: Mercedes-Benz AG
Als viertes von fünf Modellen auf der Plattform EVA2 schickt Mercedes im Mai nächsten Jahres den EQE SUV an den Start. Der Stuttgarter Autobauer betrachtet das 4,86 Meter lange SUV als „Vielzweckvariante der Business-Limousine EQE“. Der EQE SUV soll vornehmlich jene Kundinnen und Kunden ansprechen, die bislang GLE gefahren sind. Im Design hat Mercedes den EQE SUV sportlicher profiliert als den großen Bruder EQS SUV. Die AMG-Derivate 43 und 53 fahren mit Schwarzchrom und tragen erstmals statt des üblichen Sterns das AMG-Wappen auf der Haube.
Technisch entspricht der EQE SUV weitgehend der EQE Limousine, hat aber einen kürzeren Radstand. Die Reichweite soll bei 550 Kilometern liegen. Genaue Werte verrät Mercedes noch nicht. Mit Hinterradantrieb würde der EQE SUV ebenfalls über 215 oder 265 kW verfügen, als 4Matic wären es bis zu 400 kW. Optional gibt es eine mitlenkende Hinterachse, die den Wendekreis um fast zwei Meter reduziert. Der EQE SUV unterbietet damit sogar die Mercedes A‑Klasse. Die Preise dürften bei rund 80.000 Euro beginnen.
BMW i5
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/USNX72KMKBGS5A5HUHVSP5ZS5Y.jpg)
Der BMW i5 soll seinem hier im Bild gezeigten Verbrennerbruder sehr ähnlich sein.
© Quelle: BMW
Die wohl wichtigste Neuerscheinung bei BMW im Jahre 2023 heißt G60. Das Kürzel steht für die neue Fünfer-Baureihe, die es dann erstmals auch in der vollelektrischen Version i5 geben wird. Beim Händler soll die Business-Limousine im Herbst stehen. Genaue technische Daten verrät BMW derzeit noch nicht. Aber man darf getrost davon ausgehen, dass sich auch im i5 vieles vom i7 wiederfinden wird. Beide Modelle stehen auf der gleichen Architektur.
Falls die Ingenieure eine identische Batteriekapazität (101,7 kWh) im Boden unterbringen können wie im i7, könnte der i5 locker eine WLTP-Reichweite von 650 Kilometer erreichen. Als i5 xDrive60 wäre ebenfalls eine Gesamtleistung – ein Motor jeweils vorn und hinten – von 400 kW (544 PS) zu erwarten. Äußerlich wird sich der i5 nur durch kleine optische Details (unter anderem Aero-Felgen) von seinen konventionellen Brüdern unterscheiden, wie es BMW bereits beim i4, i7, iX1 und iX3 praktiziert.
Lotus Eletre
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/Z4AQBNZB4JBB3O3ZL6AS7VVZAA.jpg)
Neuer Glanz für eine legendäre Marke: Der Lotus Eletre, ein weiteres Produkt des chinesischen Autoriesen Geely.
© Quelle: Lotus
Über Jahrzehnte stand die britische Marke Lotus für Leichtbau und Minimalismus, dem Credo ihres Gründers Colin Chapman, aber ebenso für Formel 1 und berühmte Namen wie Fittipaldi, Clark, Hill oder Andretti. Heute ist Lotus im Besitz des chinesischen Geely-Konzerns. Und dort glaubt man an die anscheinend unvergängliche Strahlkraft der Sportwagenmarke. Einen Neustart wagt Geely allerdings nicht mit einer flachen Flunder, sondern mit einem vollelektrischen SUV namens Eletre, 5,10 Meter lang, zwei Tonnen schwer, drei Meter Radstand, fünf Türen, fünf Sitzplätze und Allradantrieb.
Mehr Gegensatz zu früher geht kaum. Technisch steht der Eletre – Lotus nennt ihn Hyper-SUV – auf einer 800-Volt-Plattform. Dies soll superschnelle Ladezeiten garantieren. 600 Kilometer Reichweite werden in Aussicht gestellt. Die Leistung liegt bei 675 kW, nach alter Rechnung sind das 905 PS. Kosten wird der Eletre ab 95.990 Euro.
Volvo EX90
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/VGQ7KQWDGNCMTNTK7GMTSKGXRM.jpeg)
Der EX90, das neue Flaggschiff von Volvos Elektroflotte.
© Quelle: Volvo Cars
Manche, die einen Volvo fahren oder potentiell einen kaufen wollen, dürften ein wenig enttäuscht sein angesichts des Designs des groß angekündigten vollelektrischen SUV der Schweden. Das statt XC nun EX90 genannte Flaggschiff der Marke kommt recht bieder daher, wirkt längst nicht so progressiv wie das deutlich coolere Modell 3 der Schwestermarke Polestar. Volvo preist den EX90 als „Computer auf Rädern“ an. Der Siebensitzer ist bis unters Dach voll mit digitalem Hightech. Radar, Lidar und Kameras sollen Insassen vor Unfällen schützen. Unterm Blech steckt ein inhouse entwickelter E‑Antriebsstrang mit zwei Motoren und einer Gesamtleistung von 380 kW. 600 Kilometer Reichweite sollen mit der 111 kWh großen Batterie möglich sein. Marktstart für den EX90 ist im Frühjahr 2023. Kundinnen und Kunden haben die Wahl zwischen kaufen, leasen oder Abomodell. Preis: ab 105.550 Euro.
Kia EV9
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/PMYO25J7ONEWPJORDYRVOR64RE.jpg)
Nächster Angriff auf die europäische Konkurrenz: der Kia EV9, hier noch als Studie.
© Quelle: Kia
Der EV6 machte in diesem Jahr den Anfang. Das sportlich geschnittene Elektro-SUV von Kia überzeugt mit tollen Fahr- und hohen Ladeleistungen. Wie Porsche und Audi setzen die Koreaner auf eine hochmoderne 800-Volt-Architektur (E‑GMP). Auf ihr basiert logischerweise auch der EV9. Der rund fünf Meter lange Siebensitzer markiert das obere Ende des EV-Portfolios von Kia und wird im Frühjahr erstmals in seinem Serien-Outfit gezeigt (hier abgebildet ist noch die Studie). Die Markteinführung ist für den Herbst geplant. Das allradangetriebene Full-Size-SUV ist auf hohen Reisekomfort ausgelegt, soll aber auch abseits des Asphalts überzeugen. Welche Batteriegröße zum Einsatz kommt, verraten das koreanische Unternehmen noch nicht. Sie dürfte jedoch deutlich über jener im EV6 liegen, deren maximale Kapazität derzeit 77,6 kWh beträgt. Wir gehen von mindestens 100 kWh aus. Bei der Leistung kann man sich am EV6 GT orientieren, er bringt es auf 430 kW (585 PS).
Polestar 3
Schwedisch cool und elegant: Mit dem dritten Modell gelingt Polestar erneut ein optischer Volltreffer. Die Premium-Elektromarke im Geely-Konzern und Schwester von Volvo erweitert ihr Portfolio im nächsten Jahr um ein großes SUV (Länge 4,90 Meter). Wählen kann die Kundin oder der Kunde zwischen zwei Versionen. Die Basis nennt sich Long Range Dual Motor und hat 360 kW (489 PS). Die Reichweite gibt Polestar mit 610 Kilometern an. Etwas weniger (560 Kilometer) sind es beim Long Range Dual Motor mit Performance-Paket. Hier liegt die Leistung bei 380 kW (517 PS). Bei der Beschleunigung trennt beide lediglich 0,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist mit 210 km/h gleich. Dafür zahlt man statt 88.600 dann 95.200 Euro. In beiden Versionen steckt eine gleichgroße Batterie im Boden. Sie hat 111 kWh an Kapazität. DC-Laden wird bis zu 250 kW möglich sein.
Stolz sind die Polestar-Entwickler auf Materialien im Innenraum. Dem Zeitgeist folgend, findet man „tierschutzgerechte Wolle“, „biobasiertes Micro-Tech-Gewebe“ und „tierschutzgerechtes Nappaleder“.
Nio EL7
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/FWNQB24DTFDNJAMVQUIPCTBHOY.jpg)
Nio greift auch mit seinem Edel-SUV EL7 nach dem europäischen Markt.
© Quelle: Nio
Die erst seit wenigen Wochen erhältliche Businesslimousine ET7 des chinesischen Herstellers Nio macht nicht nur als charismatische und schick gestylte Elektroneuerscheinung von sich reden, sondern räumte in der Kategorie Mittel- und Oberklasse kürzlich auch den renommierten Autopreis Goldenes Lenkrad 2022 ab. Was für ein Einstand auf dem deutschen Markt! Mit der gleichen Technik wird Nio schon im Januar des kommenden Jahres den EL7 zu den Händlern schicken.
Beim EL7 handelt es sich um ein 4,91 Meter langes SUV, in dessen Boden prinzipiell die gleichen Batteriepakete (75 oder 100 kWh Kapazität) stecken wie im ET7. Primärer Grund: Alternativ zum Schnellladen bietet Nio der Kundschaft die Möglichkeit, den leeren Akku innerhalb weniger Minuten gegen einen vollen zu tauschen. Dies geschieht automatisch per Roboter in einer sogenannten PPS (Power Swap Station). Drei von ihnen befinden sich in Deutschland kurz vor der Fertigstellung. Kosten wird der EL7 ab 73.900 Euro ohne Batterie. Wer sie sein Eigen nennen möchte, muss für die große Ausführung weitere 21.000 Euro auf das Konto der Chinesen überweisen.
Rolls-Royce Spectre
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/HFLWYEIQLZEF5E2LBVEI3HZNVI.jpg)
Ultimativer Luxus jetzt auch unter Strom: der Rolls-Royce Spectre.
© Quelle: Rolls Royce
Mit Lärm und Leistung haben die Modelle von Rolls-Royce noch nie kokettiert. Vornehme Zurückhaltung trifft den Charakter schon besser. Ende 2023 rollt nun eine Neuheit zu den Händlern, die so leise wie nie zuvor daherkommt: der Spectre. Das 5,45 Meter lange, zweitürige Coupé, fast drei Tonnen schwer und laut Hersteller der „geistige Nachfolger des Phantom Coupé“, wird ausschließlich elektrisch angetrieben. Der Spectre bildet gar den Auftakt zu einer neuen Modellstrategie.
2030 will Rolls-Royce nur noch vollelektrische Fahrzeuge anbieten. Unter der Karosserie steckt ein neu entwickelter Aluminiumrahmen (Space-Frame), in dessen Bodenstruktur die Batterie eingebettet ist. Deren Kapazität verschweigt Rolls-Royce, sie dürfte aber bei rund 130 kWh liegen. Denn versprochen werden 520 Kilometer Reichweite. Die Leistung beträgt 460 kW, das Drehmoment 900 Newtonmeter. Fest steht zumindest der Preis: 318.500 Euro plus Mehrwertsteuer.