Viele Theorien zum Namen

Warum die Academy Awards immer als Oscars bezeichnet werden

Die goldenen Figuren sind unter dem Namen Oscar weltbekannt geworden – woher der Name stammt, ist aber bis heute nicht vollständig aufgeklärt.

Die goldenen Figuren sind unter dem Namen Oscar weltbekannt geworden – woher der Name stammt, ist aber bis heute nicht vollständig aufgeklärt.

Am Sonntag blickt die Welt wieder nach Hollywood: Die 95. Oscar­verleihung steht an und führt die Weltelite der Filmstars ins Dolby Theatre von Los Angeles. Dass der prestige­trächtige Preis eigentlich den Namen Academy Awards trägt, ist zumindest einigen bekannt. Woher aber der wesentlich verbreitetere Spitzname Oscar stammt, lässt sich bis heute nicht eindeutig klären. Es gibt gleich mehrere Theorien.

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Feststeht, dass die erste Verleihung der Academy Awards im Jahr 1929 erfolgte. Weil sich die Hollywood­film­branche in einer Krise befand, gründeten Filmproduzent Louis B. Mayer und zwei Mitstreiter eine Akademie. Diese machte es sich zur Aufgabe, unter anderem mit der Filmpreisverleihung die gedrehten Hollywood­streifen zu bewerben. Die vergoldete Statue trug anfangs den Namen The Statuette und die Verleihung firmierte als Academy Award of Merit, deutsch: Verdienstpreis der Akademie.

Oscar hat sich durchgesetzt – aber warum?

Offiziell heißt der bekannteste Filmpreis der Welt noch heute so – im Sprachgebrauch hat sich aber die Bezeichnung Oscar durchgesetzt. Eine Theorie, wie es dazu kam, stammt aus den 1930er-Jahren und geht auf die Academy-Bibliothekarin Margaret Herrick zurück, wie auf der Website der Oscars nachzulesen ist. Im Jahr 1931 soll sie demnach gesagt haben, dass die goldene Statue wie ihr Onkel Oscar aussehe. Sie gilt als am wahrscheinlichsten, muss sich jedoch immer wieder gegen anderslautende Herleitungen behaupten.

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Eine weniger wahrscheinliche, aber dennoch ebenfalls verbreitete Alternativtheorie besagt, dass Walt Disney den Namen etabliert habe. Er soll sich demnach 1934 in einer Rede für einen „Oscar“ bedankt haben. Dass er der Schöpfer des Namens ist, gilt jedoch aus dem Grund als unwahrscheinlich, weil die Bezeichnung „Oscar“ offenbar schon 1933 in einem Zeitungsartikel auftauchte. Die erste belegte Erwähnung des „Oscars“ stammt laut Oscarwebsite aus dem Jahr 1934. Journalist Sidney Skolsky verwendete den Begriff damals in seiner Klatschkolumne zur Preisverleihung.

Zur Herkunft des Namens existieren noch weitere Theorien. Eine besagt, dass die damals bekannte Schauspielerin Bette Davis den Namen an die Statue vergeben haben soll. Das Hinterteil der goldenen Figur habe sie an ihren ersten Mann Harmon „Oscar“ Nelson erinnert. Sie erhielt den Preis jedoch erst im Jahr 1936, weshalb auch an dieser Theorie Zweifel bestehen.

Eine neue Theorie

Eine weitere Theorie brachte der ehemalige Geschäftsführer der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Bruce Davis, jüngst ins Spiel. In seinem Buch aus dem Oktober 2022 hat er Berichten zufolge versucht, die Geschichte der Namensgebung auf 20 Seiten aufzuarbeiten. Laut ihm gilt es am wahrscheinlichsten, dass die Büroassistentin Eleanore Lilleberg die Urheberin der Bezeichnung ist. Sie sei in den Anfangsjahren der Motion Picture Academy für die goldenen Statuen verantwortlich gewesen und habe sie Oscars getauft. Laut einem Bericht ihres Bruders Einar kannte sie einen Mann aus Chicago namens Oscar, der – ebenso wie die Figuren – immer „gerade und aufrecht stand“.

Es ist also wahrscheinlich, dass der Name auf eine reale Person zurückgeht, die in den 1930er-Jahren gelebt hat. Welche Theorie der Wahrheit am nächsten kommt, bleibt ein Rätsel. Klarheit gibt es am Sonntag nur bezüglich der Frage, wer die renommierte Trophäe mit dem prägnanten Namen in diesem Jahr abräumt.

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RND/sal

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