Ausstellung beim Kunstverein: "Apotheke der guten Absichten"
Kathrin Jobczyk zwischen den Leitern, die sie für den Kunstverein gebaut hat. Tragen werden sie nicht. (Foto: t&w)
Unter der Decke baumelt ein Pärchen. In der Mitte des Raums kreist ein Alarmlicht. Und dann stehen da Leitern, die niemand betreten will. Kathrin Jobczyk besetzt den Ausstellungsraum des Kunstvereins Lüneburg mit mehrdeutigen Objekten und nennt ihr Projekt „Pharmacy of good intentions“.
Lüneburg. „Ich bin es gewohnt“, sagt Kathrin Jobczyk, „dass Leute meine Arbeiten anfassen wollen.“ Da muss sie durch. Es wird so auch in der Ausstellung sein, die sie jetzt beim Kunstverein in der Lüner Straße aufgebaut hat. „Pharmacy of good intentions“, nennt die 1990 geborene Künstlerin ihre Raumgestaltung. Die „Apotheke“ lohnt einen Besuch.
Kathrin Jobczyk leistet den ersten Beitrag zum Jahresprogramm des Kunstvereins. Es steht unter dem Titel „Sorgen, Falten, Sammeln“. Es gehe um „das Kümmern, die (Für-)Sorge, den Erhalt, die Vergänglichkeit, die Geschichte, das Archiv“, so Angela Schoop, die seit zehn Jahren den Kunstverein leitet und gerade auf drei weitere Jahre wiedergewählt wurde. Mit ihr der gesamte Vorstand: Jutta Beer, Jörg Laser, Monika Sierig. Mit einem 112 Seiten starken Journal macht der Kunstverein jetzt auf sich aufmerksam. Und mit Kathrin Jobczyk.
In ihrer Kunst geht es um das Stoffliche und das Körperliche, um Stabilität und Fragilität. Konkret: Im Raum stehen sechs Leiter aus glänzendem Stoff. Sie locken zum Berühren, was nicht wirklich erwünscht ist, aber nicht zum Betreten. Dafür sind sie sichtbar zu instabil. Oder: Ein Blaulicht kreist, oder ist es ein Buzzer wie in einer TV-Quizshow? Daneben steht ein Objekt im gleichen Format, ohne Licht. Schaut man ganz genau hin, ist zu sehen, dass es zittert. Hier der Alarm, da das Bangen?
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