Der BachChor hatte ein spezielles Programm für den Volkstrauertag vorbereitet. (Foto: t&w)
Endlich können Chöre wieder singen. Viele haben über die lange Pause nichts an Qualität verloren – wie jetzt der BachChor in der St. Nicolaikirche bei einem besonderen Konzerten unter Beweis stellte.
Lüneburg. Das Datum erinnert an die kaum zu zählenden Opfer der Kriege. Die Musik soll ein Zeichen postulieren, gegen Leid, Schmerz und Grauen. Sie kann Hoffnung stiften, Mut machen. Deborah Coombe und der von ihr geleitete BachChor hatten für diesen Anlass wieder ein sehr besonderes Programm zusammengestellt und in gewohnter Manier sorgfältig einstudiert.
Werke von Heinrich Schütz (1585-1672), John Tavener (1944-2013) und Leonard Bernstein (1918-1990) kamen dabei zur Geltung. Harte Kontraste, komplexe Partituren, die konzentrierte Aufmerksamkeit verlangen. Die Vokalisten fanden erstmals nach rund zwei Jahren erzwungener Corona-Pause wieder öffentlich zusammen und bestachen durch exzellente Wiedergabe.
Eigene Schicksalsschläge kompensierte Heinrich Schütz, im unerschütterlichen Glauben verankert, durch kraftvolle, nach vorn schauende und Trost spendende Stücke. Das fünfstimmige „Die mit Tränen säen“ und das sechsstimmig ausgelegte „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“ geben davon ausdrucksstark ein beredtes Zeugnis. Der Chor war rasch im Lot, interpretierte entsprechend beherzt und vital, bestens austariert.
„The Lamb“, „Funeral Ikos“ und „Song for Athene“ schrieb John Tavener, mit letztgenanntem Beitrag bereicherte er auch die Begräbnis-Zeremonie in Westminster Abbey für Prinzessin Diana 1997. Es sind drei meist verhaltene, sakral durchpulste Stücke mit deutlichem Bezug zu Trauer und Passion, überwiegend in Pastelltönen gehalten und trotzdem breitet sich hartnäckig jeweils ein „Halleluja“ aus, bestimmt den Klangraum.
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