Stand-up-Comedian Fatih Çevikkollu war zu Gast im Lüneburger Kulturforum. Er war manchmal böse und direkt, andererseits jonglierte er mit dem Spaß und den heiteren Seiten des Seins. Çevikkollu hielt ein Plädoyer, das nach Zustimmung verlangt.
Heinz-Jürgen Rickert
Lüneburg.„Kabarett ist ein Denkraum“, behauptet der Mann aus Köln und formuliert einen veritablen Kontrapunkt zur weithin ausgelutschten Comedy mit ihren Schenkelklopf-Tiraden. Hier sollen also die Synapsen des Publikums in Wallung geraten. Will er partout und setzt an, stets mit Blickkontakt zu den Besuchern. Er greift den Faden der Reaktionen auf, fragt nach der Betriebstemperatur im Saal, erkundet im Dialog norddeutsche Mentalität oder erfindet augenzwinkernd Verschwörungsnarrative. Locker lassen gilt nicht, pures Konsumieren hat keine Chance. „Zoom“ heißt sein aktuelles, siebtes Programm und holt manches Thema ganz nach vorn: Fatih Çevikkollu behält im Dickicht politischer, sozialer und ökonomischer Schieflagen stets den Kern im Fokus, wie im Kulturforum Gut Wienebüttel eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
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