Jean Leppien gilt als der bedeutendste aus Lüneburg stammende Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein Leben war spannender als ein Krimi. In Lüneburg aber blieb der verfolgte Nazi-Gegner und von Paris aus europaweit präsente Künstler bis in die späten 80er Jahre ausgeblendet. Das Museum Lüneburg hat nun Leppien-Bilder als Schenkung erhalten und zeigt sie dauerhaft.
Lüneburg. Das Leben des Jean Leppien (1910-1991) bietet alles für ganz großes Kino: Europa-Geschichte voll Krieg und Kunst, Drama, Tragik, Liebe und Action – sogar mit Happy End. Aus Lüneburger Sicht ist Jean Leppien, geboren als Kurt Leppien, in erster Linie der bedeutendste aus der Stadt stammende Künstler des 20. Jahrhunderts, totgeschwiegen bis weit in die 1980er-Jahre. Jetzt hat Leppien einen festen Platz im Museum Lüneburg bekommen, mit fünf Bildern plus zwei Texten zu Kunst und Leben.
Leppiens Leben in geraffter Form: Vom Johanneum ging er 1929 ans Bauhaus Dessau, belegt Kurse bei Albers, Kandinsky, Klee. Ab 1931 studiert er in Berlin Fotografie bei Moholy-Nagy, lernt die Bauhaus-Weberin Suzanne Ney kennen. 1933 flieht Leppien nach Paris, lebt seither mit Suzanne. Er engagiert sich gegen den Faschismus. Nach Kriegsausbruch wird er in Südfrankreich interniert, geht zur Fremdenlegion nach Algerien und Marokko. Später leben Jean und Suzanne versteckt bei Avignon, werden aber 1944 von den Nazis verhaftet. Er wird zum Tode verurteilt, später zu „lebenslänglich“ begnadigt. Sie wird als Jüdin nach Auschwitz verschleppt, springt im April 1945 von einem Transportzug nach Theresienstadt, versteckt sich tagelang. Am 25. Mai 1945 treffen Suzanne und Jean sich in Paris wieder. Sie leben künftig in Paris und in Roquebrune in der Provence
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