Die Sopranistin Sarah Hanikel und die Flötistin Myriam Ghani sind als Solistinnen zu hören. (Fotos: Theater Lüneburg/Marco Ganzmann)
Beim ersten Sinfoniekonzert führen die Lüneburger Symphoniker unter der Leitung von Thomas Dorsch „Why don’t you say a Word …“ der deutsch-niederländischen Komponistin Iris ter Schiphorst auf, umrahmt von einer Komposition Carl Nielsens und Gustav Mahlers 4. Sinfonie.
Lüneburg. Kommunikation ist ein diffuses Feld, wer es beackert, trifft auf unzählige Unwägbarkeiten. Ständig ist man im Umgang mit anderen Menschen, bewusst oder unbewusst, dabei, die eigene Wahrnehmung infrage zu stellen. Gleichzeitig verarbeitet man die Sichtweise, die Darstellung des Gegenüber – ein Balanceakt. Um solche Unklarheiten zwischenmenschlicher Beziehungen dreht sich das erste Sinfoniekonzert der Lüneburger Symphoniker unter der Leitung von Thomas Dorsch. Im Mittelpunkt steht das titelgebende Werk „Why don’t you say a Word …“ der deutsch-niederländischen Komponistin Iris ter Schiphorst, umrahmt von einer Komposition Carl Nielsens und Gustav Mahlers 4. Sinfonie. Beginn ist am Sonntag, 16. Oktober, um 18 Uhr im Großen Haus. Es gibt noch Karten.
Die Komponistin Iris ter Schiphorst verarbeitet in „Broken oder Why don’t you say a word …“ die Bindung zwischen einer Frau und ihrem Mann – und den Verlust ihrer Liebe. Die 1956 in Hamburg geborene Komponistin bezeichnet sich selbst als Expertin für das „Dazwischen“. Für sie sind die Grenzen zwischen Klassik und Popmusik genauso fließend wie der Umgang mit unterschiedlichen Medien, Stilen, Schrift und Klang. Musik sei immer Sprache, die etwas ausdrücken, etwas mitteilen will und dabei über verschiedene Sinne den ganzen Körper erfasst. „Broken...“ entstand 2001/2002 als Auftragskomposition der Kammerakademie Potsdam. Es sei „... eine Art skurriler kleiner ‚Popsong’ über Liebe, ein ‚Orchester-Lovesong’, wenn man so will ...“, sagt Iris ter Schiphorst selbst kurz und knapp über ihre Komposition, in der auch ihre langjährige Erfahrung als Pianistin, Bassistin, Schlagzeugerin, Keyboarderin und Tontechnikerin in unterschiedlichsten Rock- und Popformationen hörbar wird. Der Durchbruch gelang der Komponistin 1999 mit Ballade für Orchester: „Hundert Komma Null“.
Mit „kindlich heiterem Ausdruck“ – so Gustav Mahlers Partitur-Anweisung – eröffnet eine Sopranstimme (Sarah Hanikel) den Finalsatz der vierten Sinfonie, in der Mahler das „himmlische Leben“ zum irdischen in Beziehung setzt. Nach den ersten drei großen pathetischen Sinfonien ist Mahlers Vierte eher ungewohnt humoresk, die Bilderwelt scheinbar naiv.
Mit dem Flötenkonzert des dänischen Komponisten Carl Nielsen aus dem Jahr 1926 debütiert die junge, mehrfach preisgekrönte Flötistin Myriam Ghani bei den Lüneburger Symphonikern. Bereits während ihres Studiums, das sie 2021 an der Folkwang Universität der Künste in Essen mit Bestnote und Auszeichnung abschloss, konzertierte sie u.a. solistisch und in diversen Orchestern wie dem Sinfonieorchester Wuppertal, dem Brandenburger Staatsorchester, dem Kölner Kammerorchester und dem ensemble reflektor deutschlandweit sowie international. Der Hörfunk fertigte wiederholt Livemitschnitte ihrer Konzerte an. Im Oktober 2021 wurde sie als Piccolo-Solistin für die deutsche Erstaufführung von „Luzifers Tanz“ von Karlheinz Stockhausen ausgewählt.
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