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Salon d´Hartz: Jetzt singt die Mafia

SALON D‘ HARTZ: Proben zu Capones Vermächtnis. (Foto: t&w)

SALON D‘ HARTZ: Proben zu Capones Vermächtnis. (Foto: t&w)

Oper muss nicht steif und verstaubt sein, sie kann auch jüngeres Publikum erreichen. Davon sind die Drei Baritone überzeugt. Sie arbeiten im Lüneburger Salon d'Hartz an einem Mafia-Programm, das im Hamburger Opernloft Premiere haben wird: „Capones Vermächtnis“.

Hans-Martin Koch
 

Lüneburg. Am Stint, hoch über den Dächern der Stadt. Die Sonne lacht, unten rauscht das Wasser durchs Mühlenwehr der Brausebrücke, auf der anderen Seite grüßt der Johannisturm. Toller Ausblick! Doch hier oben im Salon d’Hartz tönt es nun von Todesahnung, Nacht und Grausen. Wagner, Tannhäuser, dritter Akt. Lukas Anton gibt seinem Bariton Zucker, Karolina Trojok beackert den Flügel, und Tim Maas dreht die Szene. Sie bauen ein Video für ihr Crowdfunding für „Capones Vermächtnis“, einem Abend für drei mafiöse Baritone. „Wie herrlich es ist, wieder singen zu dürfen“, sagt Tim Maas, auch wenn er gerade gedreht und nicht gesungen hat.

Männer singen in Gruppen offenbar erfolgreicher. Pavarotti, Domingo, Carreras – Die drei Tenöre füllten die großen Stadien. Bei den Jungen Tenören um Hans Hitzeroth aus Luhmühlen lief es ganz gut, bis sie nicht mehr jung waren. Die Ten Tenors ziehen seit 25 Jahren um die Welt. The 12 Tenors toppen sie quantitativ, müssen sich aber zwischen Langenselbold und Bad Bevensen mit kleineren Hallen begnügen. Tiefer gelegt machen sich die Drei Baritone seit 2017 auf den Weg. Schnell fiel in einer Zeitung von Welt der Kalauer: „Der Bariton erfüllt, was der Tenor verspricht“. Hört, hört!

Lukas Anton, der von Timotheus zu Tim geschrumpfte Kollege Maas und Marcelo de Souza Felix kennen sich seit dem Studium. Sie blicken alle auf eine lange Reihe von Rollen, haben aber Lust, Neues zu probieren. Dazu zählen eine Art "Best of" für Bariton und eine Parodie auf Tenöre. Als freischaffende Künstler setzt Corona nun zusätzlich kreative Energie frei.

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