Der Wilde Westen tanzt: Im e.novum-Theater sorgt eine Parodie für gute Laune. (Foto: t&w)
Margit Weihe, Gründerin und bis heute Leiterin des e.novum-Theaters, feiert nach mehr als zwanzig Jahren ihren Abschied. Zum Schlass hat sie es noch einmal richtig krachen lassen: Ihr letzte Inszenierung, die Westernrevue "Vier Frauen für ein Halleluja", bietet Songs, eine etwas bizarre Handlung, viele skurrile Typen und jede Menge Spaß.
Lüneburg. Im e.novum ist die Jenkins-Bande ist los. Mit einem Banküberfall haben die Kerle eine satte Beute von 40.000 Dollar gemacht, ein großer Batzen Geld, der jetzt verschollen ist. Bei Eleonore Jenkins (Ingrid Klöppels) wird die Beute vermutet, draußen auf ihrer Hühnerfarm, wo sie mit ihren drei Schwiegertöchtern Margret (Esther Finke), Penelope (Ulrike Schulze) und Deborah (Anna Butschke) lebt.
Aufgrund einer Wette im Saloon begibt sich Revolverheld Jack (Bert Ulrich Clausen) mutig in die Höhle des Löwen: Auf eigene Faust will er ermitteln, was aus dem Geld geworden ist, doch natürlich läuft es draußen auf der Farm nicht nach Plan. Die drei Jenkins-Schwiegertöchter machen Jack sofort schöne Augen, da heißt es einen klaren Kopf behalten. Hier kann wirklich keiner dem anderen trauen, für Jack wird die Geschichte immer brisanter. Welche der vier Damen draußen in der Prärie hat wirklich Zugriff zu der Beute? Mit welcher der Damen lohnt es sich für Jack, auf und davon zu gehen?
Ein Sheriff samt Hilfssheriff, drei liebestolle junge Frauen, jede Menge Whiskey und ein paar Täuschungsmanöver später steht Jack am Ende als großer Verlierer da, denn eine aus die Frauenquartett der Familie Jenkins hat ihn mächtig hinters Licht geführt. Bis dahin allerdings gibt es jede Menge Spaß und auch Musik auf der Bühne, es wird geschossen, getanzt und gesungen, was die Bretter an diesem Abend hergeben.
Dafür, dass es keine Minute langweilig wird, sorgen auch ein reichlich trotteliger und scheinbar farbenblinder Hilfssheriff polnischer Abstammung, außerdem ein paar brave Nonnen, ein deplatzierter Indianer und natürlich der Alkohol, der in Strömen fließt. Dem gesamten Ensemble merkt man seine Spielfreude an, bis in die kleinste Nebenrolle und jedes Detail hinein (Kostüme und Maske: Branka Zelenovic, Marian Barlag, Lena Schwarznecker und Ulla Klöcker) ist die Inszenierung gut durchdacht und wunderbar ausgearbeitet.
Ernst nehmen muss man diese Parodie auf den ehedem Wilden Westen selbstverständlich nicht. Stattdessen sorgt der kurzweilige Abend im Publikum für viele Lacher und einen begeisterten Schlussapplaus. Anteil an dem Premierenerfolg hat auch die musikalische Unterstützung durch von Hedwig Voss am Klavier, Johannes Rösler an der Geige und Jonathan Kratz am Keyboard.
Das Stück von Heiner Kondschak, das 2007 in Tübingen uraufgeführt wurde, tourt seitdem erfolgreich über große und kleine Bühnen im ganzen Land. Der scheidenden Theaterleiterin und Regisseurin Margit Weihe hat das Erwachsenenensemble eins an diesem Abend jedenfalls ein wunderschönes Abschiedsgeschenk gemacht. Wer über diese herrliche Komödie noch von Herzen lachen möchte, hat dazu das nächste Mal am 16. September um 20 Uhr im e.novum die Gelegenheit.
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