Udo Jürgens in der LKH-Arena: Hier gibt es nur Gewinner
Nicht ausverkauft, aber gut besucht: Das Publikum erlebt einen grandiosen Abend in der neuen Arena. (Foto: t&w)
Drei Stunden dreht sich alles um Udo Jürgens in der neuen LKH-Arena. Sie beweist bei diesem ersten großen Konzert, das sie für weit mehr taugt als für Volleyball. Zumindest, wenn das Angebot stimmt. Die Lüneburger Symphoniker und Solisten bieten eine starke Show, angefeuert vom unbremsbaren Alexander Eissele.
Lüneburg. Was für ein Abend! Was für eine Stimmung! Was für eine Show! Was für Musiker! Was für eine Inszenierung! Und: Was für eine Halle! Die neue Arena erlebt ihr erstes großes Konzert und besteht ihre Feuertaufe mit Bravour. 1000 Besucher feiern eine berauschende Udo-Jürgens-Party – mit den Lüneburger Symphonikern samt Band, mit drei Solisten und mit dem Mann, der in drei Stunden gefühlt fünf Kilo abnimmt: Programmmacher, Dirigent, Einpeitscher, Moderator zwischen Genie und Wahnsinn, Abheben und Demut, Duracell-Hase, Rampensau, ehrliche Haut. „Wie geil ist es eigentlich hier“, ruf er gegen Ende in die Halle. Wo er recht hat… Alexander Eissele ist der Mann mit zwei Leben: Alltags ist er kaum zu sehen. Er sitzt hinter den Streichern der Lüneburger Symphoniker und spielt Klarinette. Feiertag aber ist für ihn, wenn er vor Musikern und Publikum steht. Dann wird Eissele zum Heißele. Ob seit 30 Jahren mit seiner Lumberjack Big Band oder wie hier mit den Symphonikern: Spätestens beim zweiten Stück fliegt Eisseles Sakko in den Saal, steht das Publikum, klatscht und singt und macht die Welle. Hits von Queen, den Beatles und anderen hat Alexander Eissele in Lüneburg auf die Bühne gebracht, im Theater, in der Ritterakademie. Die Udo-Jürgens-Show sprengt den Rahmen. Es feuerwerkt, regnet Konfetti, die Lichtshow flutet die Halle. Mehr geht nicht. Im Mittelpunkt aber steht die Musik. Udo Jürgens, 2014 gestorben, schuf sich ein eigenes Genre zwischen Schlager und Chanson. Er war ein scharfer Kritiker des Spießertums, ein Lebensgenießer mit Sinn für die Schattenseiten, für die Einsamen, Frustrierten, Abgehängten. Der Abend beginnt mit dem Orchester und Karim Khawatmi, einem der drei Solisten, aus dem Off: „Noch drei Minuten“. Ein idealer Stimmungsaufbau. Dann lässt es Eissele krachen, pusht das Publikum unweigerlich aus den Sitzen. Bei den ersten drei Stücken muss der Tonmann etwas nachjustieren, dann stimmt der Sound. Die Arrangements von Thomas Dorsch treffen den Charakter der Lieder, der Mix macht’s: Kaum Bekanntes steht neben Hits, die zum Teil zu Medleys gereiht sind. Höhepunkt im ersten Teil der Show sind „If I Never Sing Another Song“, weil da das Tempo runtergefahren wird und die nachdenkliche Udo-Jürgens-Seite zum Vorschein kommt. Khawatmi und der stark geforderte, wunderbare Pianist Tohar Gil beherrschen das Lied. Highlight Nummer zwei wird „Griechischer Wein“. Bevor Sirtaki auf der Bühne getanzt wird, alle singen, bekommt der sehnsuchtsvolle Hintergrund des Liedes Raum.
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