Ein paar Tricks und die richtigen Rezepte: So kochen Sie energieeffizient – und lecker
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Gerichte werden oft auch fertig, wenn man bereits vor Ende der Backzeit den Ofen abschaltet.
© Quelle: Christin Klose/dpa-tmn
Berlin. Zu Hause schmeckt es doch am besten, oder? Das ist aber nicht immer ganz günstig. Von den Zutaten einmal abgesehen: Das Backen eines Kuchens kostet etwa 40 Cent, das Garen eines Auflaufs 26, die Zubereitung einer Fertigpizza nur rund 17 Cent. Auch wenn das alles Minibeträge sind – auf ein Jahr gerechnet ergeben sie eine hübsche Summe. Und gerade in der Küche finden sich oft – etwa mit Kühlschrank oder Herd – die großen Stromfresser. Dabei kann man bei jeder Zubereitung Geld und Energie sparen.
Restwärme nutzen
Gerichte werden auch dann fertig, wenn man das Gerät vor Ende der Gar- oder Backzeit abschaltet und sie im weiterhin warmen Ofenraum lässt. Bei der Gelegenheit lassen sich auch Synergien schaffen: Wer einen Kuchen backen möchte, kann ihn direkt vor dem Mittagessen in den Ofen schieben. Das spart einmal Aufheizen.
Vorheizen oft unnötig
Auch das Vorheizen des Ofens ist oft nicht nötig. Auflauf, Pizza und Kuchen können direkt in den Ofen geschoben werden, es verlängern sich nur Gar- und Backzeiten etwas. Das erfordert also ein wenig Ausprobieren und Fingerspitzengefühl. Ausgenommen sind empfindliche Speisen wie bestimmte Teigarten oder Filets.
Umluft nutzen
Beim Zubereiten mit Umluft statt Ober- und Unterhitze wird übrigens eine geringere Temperatur benötigt. Man kann die Rezeptvorgaben dann um etwa 20 bis 30 Grad senken, das spart etwa 20 Prozent Energie.
Wasser mit Wasserkocher aufkochen
Das Informationsportal Mein-Klimaschutz erklärt, wie man den Verbrauch von Herd und Backofen einfach senken kann. Ihr Tipp: Beim Kochen sollte immer nur so viel Wasser genutzt werden, dass Gemüse, Nudeln oder andere Lebensmittel nur knapp bedeckt sind – weniger Wasser aufzuheizen bedeutet weniger Energieverbrauch.
Wer Wasser für Tee oder andere kleine Mengen erhitzen will, sollte immer zum Wasserkocher greifen - gerade Wasserkocher mit integrierter Abschaltautomatik schützten vor Verschwendung. Aber der Wasserkocher eignet sich nicht immer. Will man statt Wasser etwa Suppe erhitzen, empfiehlt die Initiative Hausgeräte+ bei kleinen Mengen bis circa 500 Milliliter die Mikrowelle. Ab etwa einem Liter wird es dann günstiger im Topf. Übrigens: Nudelwasser vorher im Wasserkocher zu erhitzen, lohnt sich nicht. Dabei wird dem Verbrauchermagazin „Ökotest“ zufolge ein hoher Energieverlust erzielt.
Auf die richtigen Töpfe kommt es an
Man sollte nur Töpfe und Pfannen nutzen, die auch zur Plattengröße passen. Wer über einen Schnellkochtopf verfügt, kann noch einmal richtig Energie einsparen – diese Töpfe verbrauchen deutlich weniger Energie, als ein Herd. Weiter lässt sich ordentlich Energie einsparen, wenn die höchste Stufe des Herdes nur zum Aufheizen der Töpfe oder Pfannen genutzt wird. Gusseiserne Kochplatten und Kochfelder aus Glaskeramik können vorzeitig ausgeschaltet werden – die Restwärme reicht zum Fertiggaren aus.
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Schlemmen trotz Energiekrise
Wer jetzt glaubt, das Einfachste wäre es doch, die Küche kalt zu lassen, hat nicht ganz unrecht. Laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft Co2online gehen in einem durchschnittlichen Haushalt etwa 10 Prozent des gesamten Stromverbrauchs fürs Kochen und Backen drauf. Das können schnell mehr als 100 Euro im Jahr sein. Mit den richtigen Rezepten lässt es sich aber auch ohne schlechtes Gewissen schlemmen – trotz Energiekrise.
Rezept für One-Pot-Pasta
Bei One-Pot-Gerichten werden alle Zutaten in einem Topf gegart. Das spart nicht nur Energie, weil man nur auf einer Herdplatte kocht. Es spart auch Zeit und Geschirr – und damit heißes Wasser und Energie für den Abwasch.
Für vier Portionen einer köstlichen One-Pot-Pasta benötigt man
- 350 Gramm Vollkornspaghetti
- eine rote Zwiebel
- drei Knoblauchzehen
- ein Bund Basilikum
- 450 Gramm Kirschtomaten
- drei Esslöffel Tomatenmark
- vier Esslöffel Olivenöl
- einen Esslöffel Balsamico-Essig
- Zucker, Salz und Pfeffer
Und so geht es:
1. Als Erstes die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken. Den Basilikum waschen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen.
2. Nun gibt man 900 Milliliter Wasser in einen Topf. Wer einen sehr breiten Topf hat, kann die Spaghetti so hineingeben, ansonsten sollten sie einmal in der Mitte durchgebrochen werden, sodass sie komplett vom Wasser bedeckt sind.
3. Nun werden alle Zutaten in den Topf gegeben, der Deckel geschlossen und alles einmal kurz aufgekocht. Anschließend wird die Hitze reduziert und der Topfinhalt sollte noch etwa 20 Minuten köcheln. Wichtig: Zwischendurch immer wieder umrühren. Wenn die Spaghetti sämtliches Wasser aufgesogen haben, ist die One-Pot-Pasta fertig. Guten Appetit.
Tipp: Wie oben beschrieben – wer gusseiserne Kochplatten oder Kochfelder aus Glaskeramik hat, kann den Herd bereits nach etwa 15 Minuten ausstellen und die Restwärme das Essen zu Ende garen lassen.
Fernwärmebetreiber ruft zum Sparen von Energie und Gas auf
Der Vorstandsvorsitzende der Vattenfall Wärme Berlin AG, Christian Feuerherd, appelliert zudem an die Verbraucher, nicht auf Elektroheizungen auszuweichen.
© Quelle: Reuters
Rezept für One-Sheet-Pan-Gericht
Wer in den sozialen Medien unterwegs ist, hat sicherlich schon einmal etwas von sogenannten One-Sheet-Pan-Gerichten gehört. Dem Prinzip der One-Pot-Gerichte nacheifernd, handelt es sich hierbei um Gerichte, die auf einem Backblech zubereitet werden – und lediglich in den Ofen geschoben werden müssen. Diese Gerichte sind besonders beliebt, weil man – einmal im Ofen – nichts mehr mit dem Essen zu tun hat. Noch ein Vorteil: Sie sparen Energie.
Für ein Blech (etwa vier Portionen) herbstliche Leckereien benötigt man:
- 750 Gramm Drillinge (kleine Kartoffeln gehen auch)
- einen kleinen Biohokkaidokürbis (etwa 800 Gramm)
- 750 Gramm Rosenkohl
- zwei Hähnchenbrüste (diese können auch weggelassen werden)
- 150 Gramm Feta oder veganen Weißkäseersatz
- zwei rote Zwiebeln
- zwei bis drei Knoblauchzehen
- einen Teelöffel getrockneten Oregano
- einen Teelöffel getrockneten Rosmarin
- zwei Teelöffel getrockneten Thymian
- drei Esslöffel Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Und so geht es:
1. Als Erstes werden die Kartoffeln, der Hokkaido und der Rosenkohl gewaschen und trocken getupft. Den Hokkaido dann entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Der Hokkaidokürbis kann in Bioqualität mit Schale verzehrt werden. Den Rosenkohl von welken Blättern befreien und halbieren. Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen – die Zwiebeln in breite Scheiben schneiden, den Knoblauch hacken.
2. Wer sich für Hähnchenbrust entscheidet, würzt dieses nach Geschmack mit Salz und Pfeffer. Nun wird ein Backblech mit Backpapier belegt und Kürbis, Kartoffeln, Rosenkohl, Zwiebeln, Knoblauch und Hähnchen darauf verteilt. Im Anschluss wird das Olivenöl gleichmäßig über das Gemüse gegeben und alles mit Oregano, Rosmarin, Thymian und Salz und Pfeffer gewürzt. Wer mag, kann nun den Feta über das Gemüse krümeln – der Käse schmeckt aber auch sehr gut, wenn man ihn erst nach dem Backen auf das heiße Gemüse gibt.
3. Erst jetzt stellt man den Ofen auf 180 Grad Umluft an – ein Vorheizen ist nicht nötig. Das Backblech wird anschließend in den Ofen gegeben und alles darf für etwa 45 Minuten backen. Der Ofen kann aber bereits nach 35 Minuten abgestellt werden. Guten Appetit.
Rezept für Schokokuchen aus der Mikrowelle
Wer nur für sich oder zwei Personen backen will, hat auch eine andere Möglichkeit, als den Kuchen im Ofen zu backen: die Mikrowelle. Was sich erst einmal komisch und nach Junggesellenbäckerei anhört, hat sich längst durchgesetzt. Der Mikrowellenkuchen geht nämlich nicht nur schnell, richtig gemacht ist er auch noch sehr lecker – und spart zudem Energie.
Für einen leckeren Schokoladenkuchen aus der Mikrowelle benötigt man
- 75 Gramm Weizenmehl
- 40 Gramm braunen Zucker
- 30 Gramm Butter oder Margarine
- 30 Gramm gehackte Schokolade
- ein Ei (Größe M)
- einen viertel Teelöffel Backpulver
- einen halben Esslöffel ofenfeste Schokodrops
Und so geht es:
1. Zuerst werden Butter oder Margarine zusammen mit der gehackten Schokolade geschmolzen. Dies geht entweder im Wasserbad oder für etwa eine Minute bei 600 Watt in der Mikrowelle – zwischendurch umrühren.
2. Nun wird der Zucker zusammen mit dem Ei für etwa zwei Minuten kräftig aufgeschlagen. Dazu eignen sich eine Gabel oder ein kleiner Schneebesen. Anschließend werden Mehl und Backpulver vermischt, zur Zucker-Ei-Masse gegeben und kurz eingerührt. Die Schokoladenbutter und drei Viertel der Schokodrops kommen nun ebenfalls in den Teig und werden untergerührt.
3. Als Nächstes wird der Teig in ein Gefäß gegeben. Dafür eignet sich eine kleine Schale aus Porzellan, wie etwa eine Crème-brûlée-Schale – oder einfach eine Tasse. Das Gefäß mit dem Teig kommt nun bei höchster Stufe für etwa 1,5 Minuten in die Mikrowelle – je nach Leistung kann die Zeit etwas variieren. Wenn der Schokoladenkuchen aus der Mikrowelle fertig ist, diesen mit den restlichen Schokodrops garnieren und kurz abkühlen lassen. Guten Appetit.
Wir haben diesen Text hinsichtlich der Informationen zum Wasserkochen am 3. Februar 2023 korrigiert.
mit dpa