Süß oder herzhaft, aber immer lecker: Kartoffelpuffer
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Lecker, heiß und fettig: Kartoffelpuffer.
© Quelle: imago/Westend61
Viel ist in diesen Zeiten von Deckeln und Bremsen zu hören und zu lesen. Auch gutes Essen kann so einiges abpuffern, was es an Sorgen und Ärger draußen vor der Tür gibt. Womit wir im weiteren Sinne bei der zwar altmodisch und kalorienreich klingenden, aber doch Gemütlichkeit und Beständigkeit suggerierenden Hausmannskost wären und im engeren Sinne bei Kartoffelpuffern, die in jedem Fall dazugehören.
Heiß und fettig muss es sein
Zugegeben, kalorienarm sind sie keinesfalls, und Energie spart man auch nicht unbedingt, wenn man damit eine Großfamilie bekocht. Aber immerhin kann man mit Kartoffelpuffern den eigenen Akku wieder schnell aufladen. Zumal das Gericht oft die Komponenten süß und herzhaft optimal verbindet. Nicht umsonst gehören Kartoffelpuffer hierzulande zum klassischen Verpflegungssortiment auf Weihnachtsmärkten.
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In der kalten Jahreszeit schmeckt der Puffer besonders gut – aber natürlich lässt er sich auch inm Frühjahr und Sommer genießen. Heiß und fettig muss er sein, der handtellergroße Flatschen, der im Rheinland auch Reibekuchen, in Süddeutschland Täschli und in Sachsen Keulchen genannt wird. Der Duden erklärt die Herkunft des vor allem in Norddeutschland gängigen Begriffs Puffer mit dem „puffenden“ Geräusch des Kartoffelteigs beim Backen.
Kartoffelpuffer: Klassisch mit Apfelmus oder Grüner Soße
Ursprünglich stammt der Kartoffelpuffer wohl aus Böhmen im heutigen Tschechien. Die „Bramboraky“ wurden früher direkt auf gusseisernen Herdplatten gebacken. Heute sind sie in Tschechien vor allem als Beilage zu deftigen Gerichten beliebt. Eine Variante heißt übersetzt „Des Henkers Hieb“. Dabei wird eine Mischung aus Schweinegeschnetzeltem und Zwiebeln in pikanter Soße in einen Kartoffelpufferfladen eingerollt.
Ganz so rustikal wird er in Deutschland nicht genossen. Eher versüßt man sich den gebratenen Teig mit Zucker und Apfelmus. Farblich und geschmacklich experimenteller is(s)t man im Rhein-Main-Gebiet, wo die Küchlein gern mit Frankfurter Grüner Soße serviert werden, ideal für alle, die es eher frischer und weniger süß mögen.
Kartoffelpuffer-Rezept für zu Hause
Folgendes Rezept ist für vier Personen: Ein Kilogramm festkochende Kartoffeln schälen, waschen und auf einer Küchenreibe grob raspeln. Die Raspel in ein Sieb geben und über einer Schüssel etwa eine halbe Stunde lang abtropfen lassen. Wer es eilig hat, kann die Masse auch in ein Geschirrtuch geben und kräftig ausdrücken. In jedem Fall die Flüssigkeit auffangen, das Wasser aber anschließend soweit abgießen, dass nur die weiße Stärke aus den Kartoffeln als Bodensatz zurückbleibt. Eine Zwiebel fein würfeln und mit der Stärke, den Kartoffelraspeln sowie einem Esslöffel blütenzarter Haferflocken und einem Ei vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Zum Braten in der Pfanne Öl oder Butterschmalz verwenden. Pro Puffer einen gut gehäuften Esslöffel des Teigs in das heiße Fett geben und die Masse mit dem Pfannenwender flach andrücken. Die Puffer etwa fünf Minuten bei mittlerer Hitze braten, bis die Ränder bräunlich werden, dann wenden. Die Fladen sollten sich in der Pfanne nicht berühren. Die fertigen Puffer auf Küchenkrepp abtropfen lassen und sofort servieren oder im Ofen bei rund 80 Grad warm halten.
Für Frankfurter Grüne Soße 300 Gramm frische Kräuter wie etwa Petersilie, Kresse und Schnittlauch zusammen mit 200 Gramm Schmand, 150 Gramm saurer Sahne, 150 Gramm Sahnejoghurt und zwei Esslöffeln Mayonnaise pürieren, bis die Masse grün ist. Alles mit Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken.