A39 und Brückensperrung: Licht und Schatten für Pendler

Die Bauarbeiten an der Elbquerung Geesthacht sind trotz des kürzlichen Brandes im Brückeninneren weiter im Zeitplan. Die Vollsperrung soll pünktlich ab 24. August aufgehoben werden, heißt es. (Foto: phs)

Die Bauarbeiten an der Elbquerung Geesthacht sind trotz des kürzlichen Brandes im Brückeninneren weiter im Zeitplan. Die Vollsperrung soll pünktlich ab 24. August aufgehoben werden, heißt es. (Foto: phs)

Lüneburg/Geesthacht. Mitte kommender Woche enden die Sommerferien in Niedersachsen. Viele Hamburg-Pendler aus der Region kehren dann an ihre Arbeitsplätze zurück. Das Verkehrsaufkommen auf den Strecken in die Hansestadt wird dann deutlich steigen. Staus sind programmiert, denn: Die Sanierungsarbeiten an der Autobahn 39 bei Winsen liegen deutlich hinter dem ursprünglichen Zeitplan. Eigentlich sollten sie mit Beginn der Brückensanierung bei Geesthacht im Zuge der B 404 Anfang Juli beendet werden, um Pendler nicht doppelt zu belasten. Zumindest dürfte die Vollsperrung der Elbbrücke bei Geesthacht nun pünktlich und wie geplant am Mittwoch, dem letzten Ferientag, wieder aufgehoben werden, während die Arbeiten an der A 39 immer noch laufen.

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Strecken- und Brückenbau noch bis Ende September

Die Baustellenschilder an der A 39 geben nur vage Auskunft darüber, wann die Arbeiten beendet sein sollen. Wiesen die Tafeln im Frühjahr mit dem 3. Juli ein exaktes Datum für das Ende der Arbeiten aus, ist jetzt nur Herbst darauf zu lesen. Konkreter wird auf LZ-Anfrage Christian Merl, Pressesprecher der Niederlassung Nord der Autobahn GmbH: "Der Strecken- und Brückenbau im Bauabschnitt werden Ende September fertigstellt sein. Damit werden dann auch alle Fahrstreifen der A 39 wieder freigegeben." Länger brauchen die Arbeiter jedoch für die Fertigstellung von Nebenanlagen wie dem Rastplatz mit WC Grevenau. Bis Ende Oktober sollen auch diese Maßnahmen laut Merl abgeschlossen sein. "Den Verkehr auf der A 39 beeinträchtigen diese Arbeiten allerdings nicht", sagt der Sprecher.

Damit wird die Sanierung der A 39 der Fahrstreifen zwischen den Anschlussstellen Winsen-Ost und -West fast drei Monate später fertig als zunächst geplant. Grund war ein Streit zwischen der beauftragten Firma und der Autobahn GmbH über zeitliche Verzögerungen im Frühjahr. Im Mai folgte eine außerordentliche Kündigung, deren Rechtmäßigkeit voraussichtlich noch von einem Gericht überprüft wird, und die Autobahn GmbH schrieb den Auftrag neu aus. Neun Wochen lang standen die Arbeiten still, erst Ende Juli rollten die Baufahrzeuge wieder an. Ihr Ziel, die Sanierung bis Ende August abzuschließen, verfehlt die Autobahn GmbH.

Vollsperrung wird wohl planmäßig aufgehoben

Anders läuft es auf der Baustelle auf der Wehrbrücke Geesthacht im Zuge der B 404: Trotz des Baustellenbrandes an der Wehrbrücke Geesthacht vergangene Woche (LZ berichtete) „ist das Ende der Vollsperrungszeit weiterhin für den 24. August eingeplant“, allerdings vorbehaltlich der Witterungsbedingungen in den nächsten Tagen, heißt es auf LZ-Nachfrage vom zuständigen Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBVSH). Gleichwohl steht eine abschließende Bewertung des Brandschadens noch immer aus.

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Schadensbeurteilung nach Baustellenbrand

Nach bisherigen Erkenntnissen sei nach Angaben der Behörde nur ein „kleiner Bereich des Haupttragwerks … beeinflusst, wobei lediglich ein Streifen zwischen den neu betonierten Untergurtverstärkungen direkt betroffen ist“, heißt es. Vor allem wurden Schalungsbretter und Holzelemente zur Unterstützung der Betonierungsarbeiten verkohlt. Unter anderem wurden auch die umliegenden Kunststoffmatten auf den sogenannten Untergurtblechen, dem Auflager auf der Stahlkonstruktion, teilweise zerstört sowie die Folie auf dem frisch aufgebrachten Beton. Dabei hätten aber vor allem die Matten eine schützende Wirkung für die Stahlkonstruktion gehabt, heißt es.

„Eine Beschädigung der tragenden Stahlbrückenkonstruktion wurde augenscheinlich nicht festgestellt“, erklärt die LBVSH gegenüber der LZ. Aber: „Kleinere Beeinträchtigungen der dem ehemaligen Brandherd benachbarten Quer- und Längsstreifen können nicht ausgeschlossen werden, da hier die Hitze zum Ablösen der Korrosionsbeschichtung geführt hat“, heißt es weiter. Zumindest weder an den betroffenen Streifen noch an weiteren Bauteilen sei es zu „thermisch bedingten Verformungen“ gekommen. Derzeit laufe die Säuberung der umliegenden, verrußten Bereiche. Im Anschluss sollen die betroffenen Bereiche vor Ort noch einmal genauer begutachtet werden.

Vergangene Woche Mittwoch war vermutlich im Nachgang von Schweißarbeiten Baumaterial im Inneren des Hohlkastens der Elbbrücke in Brand geraten. Rund 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Dabei gingen Atemschutzträger in das Innere der Brücke, um die Brandstelle abzulöschen.

Auch nach dem 24. August gehen die Bauarbeiten weiter

Auch wenn jetzt wie geplant die Vollsperrung am 24. August aufgehoben wird, bleibt es auch danach bei baustellenbedingten Verkehrseinschränkungen auf der Elbquerung bei Geesthacht. Dazu heißt es von der zuständigen Landesbehörde: „Im Anschluss an die Vollsperrung geht es weiter mit der Instandsetzung an der Brückenoberseite im östlichen Bereich zur Herstellung des Geh- und Radwegs mit einspuriger Verkehrsführung (in jede Fahrtrichtung) bei maximal Tempo 30 für Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen.“ Fußgänger und Radfahrer queren die Brücke dann weiterhin auf der Westseite. Nach Fertigstellung der Ostseite im Herbst 2022 beginnen die Instandsetzungsarbeiten der Bauwerksoberseite im westlichen Bereich, heißt es.

Von Malte Lühr und Dennis Thomas

LZ

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