Geesthacht will Verteilerzentrum für Wasserstoff werden

Genau hier, in Höhe des Mischwerks am Unteren Schleusenkanal bei Geesthacht, soll der geplante Wasserstoffhafen bis 2025 realisiert werden. (Foto: tja)

Genau hier, in Höhe des Mischwerks am Unteren Schleusenkanal bei Geesthacht, soll der geplante Wasserstoffhafen bis 2025 realisiert werden. (Foto: tja)

Geesthacht. Am Unteren Schleusenkanal an der Elbe bei Geesthacht soll möglichst bis zum Jahr 2025 ein regionales Wasserstoffverteilerzentrum entstehen. Diese 2019 auf den Weg gebrachte Idee der Stadtverwaltung und verschiedener Partner aus Forschung und Wirtschaft nimmt jetzt aufgrund der Diskussionen um die Abhängigkeit von Energiequellen aus dem Ausland – primär aus Russland – ordentlich Fahrt auf.

„Wir wollen uns als Standort etablieren und neben Tankstellen für die Schifffahrt und die Mobilität auf der Straße auch Wasserstoff für Produktionsbedarfe bieten“, sagt Bürgermeister Olaf Schulze.

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Gesucht: Partner, die Wasserstoff nutzen würden

Er läutete mit Unternehmer Thomas Buhck, Geschäftsführer der Wentorfer Buhck-Gruppe, die im großen Stil Recycling und Abfallwirtschaft betreibt, eine Kooperation ein: Gesucht werden Partner aus der Wirtschaft, die den Wasserstoff nutzen würden.

Mit dabei als Partner auf der Seite der Wissenschaft sind das Institut für maritime Antriebe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie das Helmholtz-Forschungszentrum Hereon, die beide ihren Sitz in Geesthacht haben. Zusammen wird bereits an einem Forschungsschiffneubau für das Heron gearbeitet, der mit Wasserstoff angetrieben werden soll (LZ berichtete).

Jetzt gilt es, die regionale Wirtschaft ins Boot zu holen

„Für die Energiewende ist es entscheidend, dass wir konsequent die Umstellung von fossilen Energieträgern hin zur Nutzung von grünem Wasserstoff in der Produktion und in der Mobilität fördern. Hierfür benötigt die regionale Wirtschaft eine verlässliche Infrastruktur, die wir mit dem Geesthachter Wasserstoffhafen schaffen möchten“, sagt Schulze. Dabei gehe es um Entwicklung und Erprobung, aber auch um den Dauerbetrieb. „Geesthacht ist immerhin der größte Wissenschaftsstandort in Schleswig-Holstein“, verdeutlicht Andreas Dreyer, Wirtschaftsförderer der Stadt.

„Für eine erfolgreiche Beantragung von Fördermitteln ist es sinnvoll, sogenannte Letter of Intent der regionalen Wirtschaft einzuholen. Damit starten wir jetzt“, kündigt Dreyer an. Buhck unterzeichnete als Erster das Papier, seine Firmengruppe besteht aus 35 Unternehmen. „Bis 2030 wollen wir klimaneutral sein. Dazu ist es erforderlich, dass wir vor allem im Bereich Mobilität, wo rund 80 Prozent unserer Emissionen anfallen, verlässliche Alternativen haben. Für uns ist der Wasserstoffhafen sehr interessant, denn dann könnten wir hier vor Ort tanken“, sagt Buhck. Laut Schulze habe das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt bereits signalisiert, dass sich das Projekt am geplanten Standort realisieren ließe.

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Idealer Standort im Dreiländereck

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz und Hamburgs Senator für Wirtschaft und Innovation Michael Westhagemann hatten 2021 bereits eine länderübergreifende Unterstützung für das Projekt zugesagt. Schulze: „Hier im Dreiländereck von Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen ist dafür der ideale Standort.“

Der Wasserstoffhafen gilt als Grundstein der Geesthachter Wasserstoffstrategie. Er vereint eine Wasserstofftankstelle für Binnenschiffe (Entwicklung und Erprobung), soll dezentraler und modularer Forschungsstandort für Hereon und DLR sein, Anlegeplatz für mindestens ein Forschungsschiff des Hereon oder des DLR werden, als regionales Unterverteilungszentrum Wasserstoff (Zwischenlagerung, Distribution und Transformation) dienen und eine Wasserstofftankstelle für Kraftfahrzeuge bieten. „Sobald Wasserstoff zu einem wirtschaftlichen Preis in unserer Region verfügbar ist, werden wir die Nutzung für unseren Fuhrpark oder in der Produktion zusichern“, sagt Buhck.

Letter of Intent wird verschickt

Der Letter of Intent soll in den kommenden Tagen und Wochen über unterschiedliche Verteiler, etwa die Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft des Kreises (WFL) an die regionale Wirtschaft versendet werden. „Wir hoffen auf viele unterzeichnete Rückläufer aus den regionalen Betrieben“, sagt Schulze. Für Rückfragen steht Wirtschaftsförderer Dreyer unter andreas.dreyer@geesthacht.de oder (04152) 13299 zur Verfügung.

Von Timo Jann

LZ

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