Mit Bildergalerie: Feuer in der Elbbrücke
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Eine große Herausforderung war es für die Feuerwehrleute, den Rauch aus dem Baukörper zu bekommen, um die Brandstelle kontrollieren zu können. (Foto: tja)
Geesthacht. Der Brand war vermutlich bei Schweißarbeiten entstanden. Problematisch gestaltete es sich für die etwa 60 Feuerwehrleute aus Geesthacht, Rönne, Marschacht, Stove und Schwinde, den Rauch aus dem Baukörper zu bekommen, um eine abschließende Kontrolle der Brandstelle vornehmen zu können.
Gegen 15.20 Uhr waren die Feuerwehrleute an beiden Ufern zu einer unklaren Rauchentwicklung im Bereich der Elbbrücke alarmiert worden. Angenommen hatten sie beim Ausrücken zunächst einen Flächenband im Bereich der Elbinsel am Stauwehr, wie er bei Temperaturen von 30 Grad nicht unwahrscheinlich wäre. Doch bei der Anfahrt sahen die Feuerwehrleute bereits schwarzen auch über der Brücke aufsteigen. Das Bauwerk aus den 1960er-Jahren wird derzeit saniert und ist für diese Arbeiten voll gesperrt.
Keine Arbeiter vermisst
„Bei der Erkundung gab es sofort die Information, dass keine Arbeiter vermisst sind“, berichtete Markus Rieckmann, Zugführer der Geesthachter Feuerwehr. Er schickte direkt zwei Trupps, die sich mit Atemschutzgeräte gegen den beißenden Qualm schützten, in die Brücke. Rieckmann: „Das Besondere dabei war, dass es nur einen Einstieg auf Geesthachter Seite und einen auf Rönner Seite gab. Dazwischen ist der Hohlkörper aus Stahlblechen in viele Abteilungen unterteilt, die man nur durch Mannlöcher begehen kann.“ Gerade mit Atemschutzgerät und Schlauch kein leichtes Unterfangen für die Retter. Zudem stauten sich Hitze und rauch in dem Hohlkasten, der die Tragplatte für die Fahrbahn der Bundesstraße 404 trägt.
Neuer Gerätewagen Hygiene im Einsatz
Nachdem das brennende Baumaterial in dem Brückenbauwerk abgelöscht warm, zogen sich die Feuerwehrleute zunächst an die frische Luft zurück. Von der Rönne reite aus wurde daraufhin eine Belüftung eingerichtet und der Brandrauch auf der Geesthachter Seite abgesaugt. Zwei Stunden nach Einsatzbeginn gingen die Feuerwehrleute erneut unter Atemschutz ins Innere des Bauwerks vor, um die Lage zu erkunden. Nach weiteren Be- und Entlüftungsmaßnahmen konnte der Einsatz am Abend beendet werden. „Schon eine sehr ungewöhnliche Einsatzstelle“, so das Fazit von Rieckmann.
Erstmals genutzt wurde bei diesem Brand auch der neue Gerätewagen Hygiene, in dem sich die Retter ihrer kontaminierten Schutzkleidung entledigen und neu ausrüsten konnten.
Von Timo Jann
LZ