Fahrten mit der „Amt Neuhaus“ über die Elbe werden im kommenden Jahr teurer. (Foto: t&w)
Fahrkarten für die Elbfähre „Amt Neuhaus“ werden im kommenden Jahr teurer. Aber nicht für alle, die zwischen Bleckede und Neu Bleckede übersetzen.
Lüneburg. Höhere Dieselkosten, steigende Personalkosten und Einnahmeausfälle wegen der Corona-Pandemie werden bei der Bleckeder Elbfähre im neuen Jahr mit erhöhten Beförderungspreisen abgefedert. Ausgenommen sind jedoch die Einwohnerinnen und Einwohner, die mit 10er- und Jahreskarte mit der „Amt Neuhaus“ zwischen Bleckede und Neu Bleckede übersetzen. Der Kreis übernimmt für sie die Differenz durch die Erhöhung: 3,50 Euro bei der Zehner-Karte (statt 16 künftig 19,50 Euro) und 60 Euro für die Jahreskarte (von 240 auf 300 Euro). Darauf verständigte sich der Kreistag mit großer Mehrheit auf seiner Sitzung am Dienstag im Dahlenburger Bürger- und Kulturhaus.
Der Mehraufwand wird gegebenenfalls zusätzlich in den Haushalt eingestellt, sofern die Erstattung dazu führt, dass die ohnehin geplanten 250.000 Euro für den ermäßigten Fährtransport nicht ausreichen sollten. So lautete die Formel, die die Kreisverwaltung vorgeschlagen hatte, nachdem von mehreren Fraktionen Änderungsanträge eingegangen waren.
Ganz zufrieden waren die Kreistagsmitglieder mit dieser Lösung allerdings nicht, liegt sie doch noch einen ganzen Schritt entfernt von dem Ziel des ehemaligen Landrates Manfred Nahrstedt (SPD). Dieser hatte 2018 bis Ende 2021 das Ziel ausgegeben, dass niemand aus dem Amt Neuhaus ein „Eintrittsgeld“ für die Fahrt von beziehungsweise auf die andere Elbseite des Landkreises bezahlen müsse.
Stephan Bothe (AfD) reklamierte für seine Fraktion „den Stein ins Rollen gebracht“ zu haben, da der Kreisausschuss zunächst auch eine Erhöhung der ermäßigten Preise vorgesehen hatte. Frank Stoll (Linke) wiederum kritisierte an der Lösung, dass Wochen- und Monatskarten hier nicht berücksichtigt sind. Die „massiven Einnahmeverluste“ durch Corona dürften nicht „auf Kosten der Nutzer aufgefangen werden“. Seine Fraktion stimmte daher bei der Erhöhung nicht zu.
Die CDU-Fraktion hingegen enthielt sich bei den Ermäßigungsplänen. Wilhelm Kastens begründete dies auch mit den unterschiedlichen Tarifen, die es damit zwischen Fähren von Bleckede und Darchau gebe. „Wir greifen hier in den wirtschaftlichen Betrieb ein“, warnte er vor einer „unnötigen Subventionierung.“ Das allerdings irritierte die Fraktionschefs von SPD und Grünen, Franz-Josef Kamp und Petra Kruse-Runge, sowie den zuständigen Ersten Kreisrat Jürgen Krumböhmer.
Unberührt bleiben übrigens die Preise für Einzelfahrten für Erwachsene und Kinder. Für Pkw, Motorrad und Fahrrad müssen indes 50 Cent mehr bezahlt werden.
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