Würde die Wocheninzidenz drei Tage über 100 steigen, müsste der Landrat die Notbremse ziehen. (Foto: Adobe Stock)
Nächtliche Ausgangssperren, erneute Schließung von Schulen und Geschäften, härtere Kontaktbeschränkungen – Lüneburg schnupperte am Mittwoch an den bislang schärfsten Maßnahmen dieser Pandemie. Einen Inzidenzwert von 96,7 errechnete das Niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) an diesem Tag für den Kreis. Würde der Wert drei Tage über 100 steigen, müsste der Landrat die Notbremse ziehen. Am Donnerstag aber sank dieser Wert dann plötzlich wieder auf 90,1, obwohl die täglichen Fallzahlen ein anderes Bild abgeben. Wie kann das sein?
Lüneburg. Der Inzidenzwert gilt für die Politik als der wichtigste Richtwert für die Entscheidung, wie sehr das öffentliche Leben in einem Landkreis eingeschränkt werden muss. So ist es auch im neuen Bundesinfektionsschutzgesetz geregelt, das das Bundeskabinett jetzt auf den Weg gebracht hat und das nächste Woche beschlossen werden soll. Für die Kommunen geht es jedes Mal um viel, denn an den einschneidenden Maßnahmen hängen Existenzen. Und so verfolgt man mit Argusaugen, welcher Inzidenzwert täglich für den eigenen Bereich verkündet wird.
Die neuen Fallzahlen von sieben Tagen, geteilt durch die Einwohnerzahl und multipliziert mit 100.000 – so berechnet sich die Sieben-Tage-Inzidenz. Der Wert soll Aufschluss geben über die Entwicklung des Infektionsgeschehens in einer kreisfreien Stadt oder einem Landkreis. Diese Zahl wird täglich neu berechnet; wenn eine neue zu den sieben hinzu kommt, fällt die älteste hinaus. So war es auch am Mittwoch und Donnerstag für den Kreis Lüneburg. Die Zahl von 33 Infektionen fiel heraus, die von 40 kam herein – und dennoch sank der Inzidenzwert von 96,7 auf 90,1.
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