Gemeinsames Vorgehen in Sachen Elbbrücke

Die in den 1960er-Jahren gebaute Elbbrücke bei Rönne ist in schlechtem Zustand und muss saniert werden. Für eine verbesserte Elbquerung wollen sich Politiker aus der Samtgemeinde Elbmarsch künftig gemeinsam einsetzen. Foto: A/tja

Die in den 1960er-Jahren gebaute Elbbrücke bei Rönne ist in schlechtem Zustand und muss saniert werden. Für eine verbesserte Elbquerung wollen sich Politiker aus der Samtgemeinde Elbmarsch künftig gemeinsam einsetzen. Foto: A/tja

Marschacht. Als zu Beginn des Jahres die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr bestätigte, dass die Elbbrücke zwischen Rönne und Geesthacht im Zuge der Sanierungsarbeiten an der Bundesstraße 404 im kommenden Jahr für sechs Wochen voll gesperrt werden soll, brach nicht nur in der Elbmarsch ein Sturm der Entrüstung los. So sehr man sich einig war, dass eine Vollsperrung der Brücke unlösbare Probleme für die Pendler bringt, so uneinig war man sich im Vorgehen gegen die Maßnahme.

Die SPD etwa sammelte 5500 Unterschriften, die sich gegen die Sperrung aussprachen, während andere Parteien eine gemeinsame Aktion gewünscht hätten. Inzwischen ist die Sperrung für das Jahr 2021 vom Tisch. Die Sanierung, die inzwischen auch „nur noch“ eine Sperrung für vier Wochen nach sich ziehen soll, kann frühestens 2022 beginnen, teilte die Lüneburger Behörde mit.

Aber das „Nadelöhr“ Elbbrücke, durch das seit vielen Jahren und Tag für Tag Tausende Pendler aus der Elbmarsch und dem Umkreis im Stau stehen, Handwerker ebenso Zeit verlieren wie Schüler, Studenten und Menschen, die ihre Einkäufe erledigen wollen, treibt die Menschen um. Um die Politik in der Elbmarsch in der Frage nach dem weiteren Vorgehen zu einen, hatten die Jungsozialisten der Samtgemeinde jetzt Vertreter von SPD, CDU, Grünen und Freien Wählern sowie die Bürgermeister der Gemeinden zum „Gipfeltreffen Elbquerung“ nach Tespe eingeladen.

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„Das betrifft auch die Menschen in Lüneburg“

Florian Nikella, Juso-Vorsitzender in der Elbmarsch: „Ziel war es, die unterschiedlichen Parteien auf eine klare Linie zu bringen, um gemeinsam der Problematik und den Unannehmlichkeiten der uns bevorstehenden Sanierung der Elbquerung entgegenzutreten. Ich denke, es war ein voller Erfolg.“

Man habe sich innerhalb kürzester Zeit darauf geeinigt, Vergangenes hinter sich zu lassen und das Augenmerk auf eine gemeinsame Zusammenarbeit zu legen. Man wolle sich künftig „öfter in dieser Konstellation treffen und den Kreis noch erweitern“, so Nikella. Vor allem solle auch die Bevölkerung mit ins Boot geholt werden.

Als „sinnvoll“ bezeichnete auch Drages Bürgermeister Uwe Harden (SPD), zugleich Mitglied des Samtgemeinderats, das Treffen in Tespe. Über das Thema der anstehenden Brückensanierung hinaus werde die Elbquerung die Menschen in der Region auch in Zukunft bewegen, nicht nur in der Samtgemeinde Elbmarsch, „das betrifft auch die Menschen in Lüneburg“.

„Wir müssen gemeinsam mehr Druck machen, wir brauchen eine verbesserte Elbquerung, die kann auch unter der Erde verlaufen“, sagt Harden. Auch eine Radbrücke könne helfen, „wenn am anderen Ufer der Elbe ein Bahnhof ist“. Harden unterstützt die Idee einer breit aufgestellten „Bürgerinitiative“: „Wir müssen gemeinsam laut schreien.“

„Die Elbmarsch darf nicht weiter abgehängt bleiben"

Heiko Scharnweber (CDU), stellvertretender Bürgermeister von Marschacht und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Samtgemeinderat, sieht das ähnlich: „Die Elbmarsch darf nicht weiter abgehängt bleiben. Wir müssen jetzt mit einer Perspektive von zehn, 20 Jahren denken.“

„Wichtig ist, dass wir das überparteilich angehen, dass möglichst viele mit ins Boot kommen“, so Scharnweber. Dazu gehören alle Parteien, die Bürger, die Wirtschaft und viele mehr. Einig sei man sich in Tespe auch darin gewesen, dass die Parteien das Thema Elbquerung bei den im kommenden Jahr anstehenden Kommunalwahlen nicht gegeneinander zum Wahlkampfthema machen sollen.

Florian Nikella: „Überrascht war ich von der Einigkeit und auch den positiven Rückmeldungen der Anwesenden. Unter anderem fiel der Satz, man hätte es ohne unseren Anstoß wahrscheinlich schwer geschafft, alle an einen Tisch zu bekommen. Und jetzt haben wir sogar einen gemeinschaftlichen Weg vorbereitet.“

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