Hilfe für die Ukraine übertrifft alle Erwartungen
Sonja Westermann und Markus Cherouny packen kräftig mit an, um am Theater die Hilfsgüter zu sortieren und zu verladen. (Foto: t&w)
Der Landkreis Lüneburg hilft. Vielerorts werden Sachspenden und Geld für die Menschen in der Ukraine gesammelt und für den Transport ins Kriegsgebiet vorbereitet. Ein Überblick, der bei Weitem nicht vollständig ist.
Lüneburg. Der Krieg in der Ukraine sorgt weiter für eine Welle der Hilfsbereitschaft in und um Lüneburg. Mal sind es kleine Aktionen, mal stemmen Vereine und Institutionen ganz erstaunliche Vorhaben. In jedem Fall sind es alles Belege dafür, dass vielen Bürgern hier das Schicksal der Menschen in Osteuropa nicht egal ist. Ein paar Beispiele:
Im Theater Lüneburg ist es am Montagvormittag sonst eher ruhig. An diesem Montag herrscht reger Betrieb. Es stapeln sich Decken, Konservendosen, Packungen mit Windeln, Tierfutter und vieles mehr. Mehr als zwanzig Helfer sortieren alles, verpacken es transportfertig und beschriften es. Am Seiteneingang werden derweil weitere Sachspenden entgegengenommen. Es ist der dritte und letzte Tag der Hilfsgüter-Sammel-Aktion am Theater. „Wir sind schlicht überwältigt“, sagt Markus Cherouny.
Mitte vergangener Woche kam der Orchesterdirektor auf die Idee, mit den aktuell nicht genutzten Transportern des Theaters Hilfsgüter für ukrainische Geflüchtete zu einer Sammelstelle nach Polen zu bringen. Bei der Geschäftsführung des Theaters stieß er auf offene Ohren und fand Mitstreiter in der Mitarbeiterschaft. Binnen weniger Stunden war der Plan fix. Doch die Resonanz der Spendenbereitschaft übertraf alle Erwartungen.
„Wir wollten mit einem 7,5 Tonner und zwei Sprintern fahren“, erzählt Sonja Westermann von der Theaterkasse. „Doch schon am Samstagmittag zeichnete sich ab, dass das hinten und vorne nicht reicht.“ So wurde umdisponiert. „Die Güter reisen nun mit einem deutlich größeren Lkw vom Hof Schlüter in die Ukraine“, erklärt sie. Der Zwischentransport zum Hof Schlüter erfolgt mit zwei 18 Tonnern von Hiller Logistik. Der Kontakt zur Spedition sei über das DRK zustande gekommen. Diese schnelle, unbürokratische Hilfsbereitschaft sei wirklich toll, heißt es vom Theater.
Die Annahme von Sachgütern ist nun beendet. Es werden an den kommenden Tagen jedoch weitere Helfer beim Packen und Sortieren benötigt. Wann genau, darüber informiert das Theater auf www.theater-lueneburg.de, auf Instagram und bei Facebook.
Der TuS Erbstorf hat am Wochenende spontan ein Benefiz-Fußballturnier auf die Beine gestellt. ,Irgendwie müssen auch wir Fußballer einen kleinen Beitrag für die Ukraine-Hilfe leisten‘, dachte sich Jürgen Leipe und organisierte auf die Schnelle mit einigen Helfern ein Turnier. 1005 Euro erbrachte die Aktion. Kurzfristig kamen fünf Mannschaften von den Vereinen TSV Gellersen, FC Heidetal, Eintracht Elbmarsch, MTV Handorf und Lüneburger SV zusammen, um spielend zu helfen. Sie zahlten ein Startgeld ihrer Wahl. Allein das Team aus der Elbmarsch gab 275 Euro. Lokale Firmen unterstützten das Turnier, DJ Sven Mai sorgte für Musik.
Der TuS Barendorf und der SV Wendisch Evern stellten ihr Bezirksliga-Duell ganz ins Zeichen der Spendenbereitschaft. Dabei kamen sogar 1350 Euro zusammen. Der TuS spendete das Eintrittsgeld, die „Keiler-Runde“ aus Wendisch Evern und der Förderverein aus Barendorf gaben jeweils einen Euro pro Zuschauer dazu. Außerdem kamen viele großzügige Spenden, unter anderem der HSV-Freunde Vögelsen und der Barendorfer Vereinswirte, hinzu. Wendisch Everns Zuschauer schwenkten ihre blau-gelben Vereinsfahnen – gleichzeitig die Farben der Ukraine.
Die Kirchengemeinde St. Marien in Scharnebeck hilft mit der Aktion „Kuchen für die Welt“. Kalt, aber erfolgreich sei der Start am Sonntag verlaufen. 30 Kuchentüten wurden vor der Kirche von zwei Konfirmanden und einem Pastor innerhalb von etwa einer Stunde gegen Spende an Spaziergänger verteilt, so kamen 175 Euro für die Katastrophenhilfe des Diakonischen Werkes (Ukraine) zusammen. Nächsten Sonntag soll die Aktion fortgesetzt werden.
Die Johanniter im Kreis Harburg haben 100 Willkommenspakete für Geflüchtete gepackt. Darin sind Lebensmittel und Hygieneartikel für die ersten Tage. „Bei den Paketen haben wir darauf geachtet, dass sie Nahrungsmittel wie Mineralwasser, Saft, Kaffee, Zucker, Suppendosen, Marmelade und Honig enthalten, aber auch Hygieneartikel wie Deo, Duschgel, Taschentücher und Damenhygieneprodukte“, sagt Kreisbereitschaftsführer Alexander Jansen. Neben 50 Paketen für Erwachsene gibt es je 25 für Säuglinge (0 bis 6 Monate) und Babys (6 bis 12 Monate). Diese wurden mit Windeln, Feuchttüchern, Flaschen, Milchpulver und Babygläschen bestückt.
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