Die CDU ist die zweitstärkste Partei im Landkreis mit etwas mehr als 850 Mitgliedern. Felix Petersen führt den CDU-Kreisverband. LZ-Chefredakteur Marc Rath fragt ihn im Interview nach Perspektiven.
75 Jahre CDU in Lüneburg. Sie sind die zweitstärkste Partei im Landkreis mit etwas mehr als 850 Mitgliedern und stellen den Landrat. Waren Sie schon mal stärker oder schwächer?
Felix Petersen: Eine vollständige Mitgliederentwicklung können wir heute leider nicht mehr nachvollziehen. Rückblickend auf die letzten 45 Jahre ist aber festzuhalten, dass die Mitgliederzahl viele Jahre um die 1300 bis 1500 lag und seit der Jahrtausendwende zurückgeht.
Gab es einen Höhepunkt in dieser Entwicklung?
Einen besonderen Zuwachs an Mitgliedern erfuhr unser Kreisverband durch die Rückgliederung des Amt Neuhaus in den Landkreis Lüneburg, weil alle Mitglieder, die in der DDR Mitglied der CDU waren, nun Mitglied der CDU im Kreisverband Lüneburg wurden.
Spielen auch gewisse Persönlichkeiten in der Partei bei dieser Entwicklung eine Rolle?
Insbesondere im Zusammenhang mit Personalentscheidungen konnten wir immer sehr viele Mitglieder gewinnen. In der CDU in Niedersachsen und im Landkreis Lüneburg herrscht schon lange das Urwahlprinzip, weshalb bei Personalentscheidungen häufig viele neue Mitglieder eingetreten sind, die uns dann viele Jahre treu blieben. Im vergangenen Jahr haben wir eine ganze Reihe von Mitgliedern für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt, die 1970 vom damaligen CDU-Kreisvorsitzenden Christoph Cohrs geworben wurden, um einen Landtagskandidaten durchzubekommen.
Der prominenteste Vertreter, den der Kreisverband in seinen 75 Jahren hervorgebracht hat, ist ja offenbar Bernd Althusmann - oder gab es noch andere in herausragenden Funktionen?
Wenn man die überregionale Bekanntschaft als Maß anlegt, ja. Ansonsten hat der CDU-Kreisverband einige Persönlichkeiten als Mitglied gehabt und hat sie immer noch, die den Landkreis Lüneburg ganz massiv geprägt haben. Ich denke etwa an Reiner Faulhaber, an den verstorbenen Klaus Harries, aber auch an Ina Körner, die erste Bürgermeisterin von Lüneburg, oder die langjährige Kreistagsabgeordnete Lisa Studtmann aus Amelinghausen.
Wo sehen Sie die CDU in der Region bis 2030?
Unsere Partei und auch unser Kreisverband wandeln sich seit ein paar Jahren sehr stark. Wie man etwa an den Führungspersönlichkeiten in Stadt und Kreis sehen kann, werden die Mitglieder wieder jünger. Die Besetzung der Spitzenpositionen zur Kreistagswahl sowie die Auswahl unserer Kandidaten als Hauptverwaltungsbeamte sind außerdem ein Beleg dafür, dass auch immer mehr Frauen an entscheidender Stelle bei uns mitwirken. Das ist gut so und diesen Kurs müssen wir unbedingt weiter fortsetzen. Bis 2030 wünsche ich mir, dass insbesondere noch mehr Frauen und Menschen, die bisher nicht politisch aktiv sind, sich bei uns einbringen und unsere Arbeit vor Ort bereichern.
Mit welchem Selbstverständnis machen Sie Kommunalpolitik?
Besonders wichtig ist mir, dass die CDU im Landkreis Lüneburg die Partei für die Menschen hier vor Ort bleibt. Wir verstehen uns nicht als Organisation, die hier vor Ort das vertreten muss, was in Brüssel, Berlin oder Hannover beschlossen wird. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Themen aufzugreifen, die die Menschen hier bewegen und das, was wir hier vor Ort nicht verändern können, auch an die entsprechenden Ebenen weiterzugeben und auf eine Lösung im Sinne der Menschen im Landkreis Lüneburg zu drängen.
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