Was über 50 Jahre in der Stadt geschah, das dokumentierte Josef Makovec für die Landeszeitung und für Lüneburg. Ohne seine Bilder wären die Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg nur mühsam vermittelbar. Die Fotos von mac – seinem Markenzeichen – erzählen von Drama und Tragödie, beleuchten aber such die liebevollen Seiten Lüneburgs.
Lüneburg. Er kam aus Wien. Er war Bomberpilot im Krieg. Später sollte ihm alles Militaristische fremd sein. Josef Makovec lag 1944 im Lazarett, als er die Liebe seines Leben fand und ihr nach Lüneburg folgte. Josef Makovec lieh sich vor 75 Jahren zur Hochzeit in St. Nicolai einen Anzug und hatte begonnen, die Stadt durch den Sucher zu sehen. Aus Makovec wurde mac, so kannte ihn die Stadt. 50 Jahre Stadtgeschichte sind ohne seine Fotos kaum erzählbar.
Noch zählte das Wort. Wer in Zeitungsbänden der 50er- und 60er-Jahre blättert, sieht in der Regel wie willkürlich platzierte, hineingequetschte, kleinformatig gedruckte Fotos. Aber am Ende zählt doch das Bild, es wird Dokument, es erzählt Geschichte, symbolisiert Eckpunkte, brennt sich ein. Das also garantierte in den Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Lüneburg der Mann, der sich mac nannte – konkurrenzlos. Der hochaufgeschossene Fotograf mit dem Wiener Schmäh, dieser Art von charmanter Ironie, bissiger Herzlichkeit, Distanz wahrender Begeisterung, er brauchte nicht viele Worte. Er kam, sah und kriegte das Bild, das die Geschichte brauchte.
Was immer in Lüneburg geschah, es geschah offensichtlich nicht ohne mac. Er hielt kurz nach dem Ende des Krieges die Züge fest, an denen verzweifelnde Menschen hingen, die zum Hamstern ins Umland rollten. Er zeigte sie, als sie für die erste D-Mark anstanden. Er fing die Flammen ein, die 1959 aus Altem Kaufhaus und Ratsbücherei schlugen. Er zeigte das mit Stacheldraht umzäunte Kurhaus im Kurpark, als es 1945 der britischen Besatzung als „Officers Club“ diente – und als 1971 nur noch die Säulen standen, bevor auch sie weggebaggert wurden.
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