Auch für Balkone gibt es kleine Solaranlagen, die dort ohne größeren Aufwand installiert werden können. (Symbolfoto: AdobeStock)
Die Preise für Gas, Strom und Heizöl sind innerhalb eines Jahres extrem stark gestiegen. Das bringt immer mehr Bürger in finanzielle Bedrängnis. Hendrik Paul, Kommunalmanager bei der Avacon, hat einige Fragen von LZ-Lesern zum Thema Energiesparen beantwortet.
Werner Kolbe
Lüneburg. Die Preise für Gas, Strom und Heizöl sind innerhalb eines Jahres stark gestiegen. Das bringt immer mehr Bürger in finanzielle Bedrängnis. Hinzu kommt, dass trotz des Gasnotfallplans im Herbst und Winter Engpässe bei der Gasversorgung drohen. In dieser Situation kommt dem Energiesparen eine zentrale Rolle zu: Jede Kilowattstunde Gas, die jetzt – und nicht erst in drei oder vier Monaten – gespart wird, hilft über den Winter. Das sieht auch Hendrik Paul so. Er ist Kommunalmanager bei der Avacon und hat einige Fragen von LZ-Lesern zum Thema Energiesparen beantwortet:
Ich möchte die Grundtemperatur des Warmwassers herabsetzen, habe aber Angst vor Legionellen. Welche Mindesttemperatur soll ich wählen, um das zu vermeiden?
Die Mindesttemperatur sollte nicht unter 60 Grad liegen, um die Gefahr von Legionellen zu vermeiden.
Welche Möglichkeiten habe ich als Mieter, Solarenergie zu nutzen – und wer trägt die Kosten dafür?
Neben Solaranlagen fürs Dach, die Thema des Hauseigentümers sind, gibt es auch kleine sogenannte Balkon-Solaranlagen, die jeder Mieter mit Balkon oder Garten nutzen kann. Die kleinen Photovoltaik-Anlagen lassen sich leicht aufstellen und werden über eine Steckdose ans Hausnetz angeschlossen. Die Steckdose muss einmalig von einem Installateur eingerichtet und die Mini-Solaranlage dann beim Netzbetreiber gemeldet werden. Der Prozess ist schnell und einfach. Der Vermieter muss natürlich einverstanden sein, aber die Umsetzung liegt beim Mieter. Die Kosten trägt ebenfalls der Mieter. Mehr Informationen dazu gibt es auch in unserem DialogCenter in der Kuhstraße 5.
Lohnt es sich nun noch, Solarplatten aufs Dach zu setzen? Oder sind die Platten zu teuer geworden?
Der Markt ist sehr angespannt und die Nachfrage ist groß. Das wirkt sich natürlich auf den Preis und auch auf die Verfügbarkeit aus. Ob sich die Investition lohnt, ist immer eine Einzelfallbetrachtung. Das hängt unter anderem vom Verbrauch und von den Gegebenheiten des Gebäudes ab.
Verbraucht der Standby-Modus bei neuen TV- und Elektrogeräten wirklich so viel Strom?
Der Verbrauch ist bei neuen Geräten recht gering. Trotzdem ist es Energie, die man meist ohne großen Komfortverlust einsparen kann.
Abschlagszahlungsbeträge lassen sich nicht beliebig erhöhen. Wäre es nicht sinnvoll, frühzeitig auf die steigenden Kosten reagieren zu können, anstatt eine saftige Nachzahlung erwarten zu müssen?
Als Netzbetreiber sind wir für die Infrastruktur verantwortlich, nicht aber für den Vertrieb. Das heißt, die Kunden erhalten ihre Energierechnung nicht von uns, sondern von ihrem Strom- beziehungsweise Gaslieferanten, der von ihnen frei wählbar ist. Darauf und auf die Preise haben wir keinen Einfluss. Wir schließen uns aber der Empfehlung der Verbraucherzentrale an, den Abschlag entsprechend der Preisentwicklung anzupassen oder Geld für höhere Nachforderungen zur Seite zu legen.
Ist Lüneburg von der Umstellung auf H-Gas betroffen (gewesen)? Wenn H-Gas in einer L-Gas-Anlage verbrannt wird, wie wirkt sich das auf die Energieeffizienz aus?
Es gab in Lüneburg keine L-H-Gas-Umstellung, weil Lüneburg schon immer mit H-Gas versorgt wurde. Daher gab es auch noch nie L-Gas-Anlagen.
Sehen die Experten eine Zukunft für Erdgas?
In näherer Zukunft wird Erdgas sicher noch eine große Rolle spielen. Mittel- und langfristig sieht die Politik vor, fossile Energieträger durch regenerative zu ersetzen. Grüne Gase, wie beispielsweise grüner Wasserstoff, spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung – auch des Wärmemarktes – und könnten somit möglicherweise Ersatz für Erdgas sein.
Sollte ich jetzt die alten „Leuchtmittel“ alle durch LED ersetzen, oder genügt es, nach und nach alle zu ersetzen?
In Räumen, die viel genutzt werden, wie Küche, Wohnzimmer, Bad, ist ein Austausch mit LED-Leuchtmitteln ratsam. In wenig genutzten Räumen, wie beispielsweise im Keller, können die alten Leuchtmittel auch nach und nach ersetzt werden, da hier die Einsparung in Summe weniger hoch ist.
Abwaschen per Hand oder per Spülmaschine?
Die Spülmaschine sollte immer voll beladen sein, dann ist die Nutzung wirtschaftlicher als Abwaschen per Hand.
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