Die Arena Lüneburger Land baut der Landkreis Lüneburg mit Steuergeld. Und damit ist er auch jedem Steuerzahler im Kreis Rechenschaft schuldig. Das wiederum ist die Grundlage für eine fortwährende Berichterstattung in Medien wie der LZ – auch wenn dies nicht jedem gefällt.
Auf Biegen und Brechen“ titelte die Landeszeitung in dieser Woche über die Arena Lüneburger Land. Die Überschrift bezog sich auf ein Gespräch von Ende 2018 zwischen der Verwaltungsspitze des Kreishauses und dem damaligen, künftigen Betreiber der Veranstaltungshalle, der in anderer Funktion immer noch an Bord ist. Ziel war es, mit einem Spar-Kraftakt die Kosten für den Hallenbau wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 20 Millionen Euro zu drücken – und sich so die Zustimmung des Kreistags für den Weiterbau zu sichern. Auf Biegen und Brechen.
Nun sehe ich schon, wie einige Damen und Herren die Augen verdrehen und sich fragen: „Ist es nicht langsam mal gut mit der Negativ-Berichterstattung über die Arena? Müsst ihr (die Medien) denn immer alles kaputt schreiben?“ Nein, es ist nicht gut. Und nein, wir schreiben gar nichts kaputt. Schon gar nicht auf Biegen und Brechen.
Der Grund für die fortwährende Berichterstattung liegt auf der Hand, und zwar der öffentlichen. Es macht einen Unterschied, ob der Landkreis Lüneburg ein solches Millionen-Projekt in die Hand nimmt oder ein Privater. Während letzterer mit seinem oder geliehenem Geld hantiert, bedient sich der Kreis des Geldes der Steuerzahler. Und damit ist er jedem, der im Landkreis Lüneburg Steuern zahlt, auch Rechenschaft schuldig.
Es ist müßig, darüber zu diskutieren, wie viele Millionen hätten gespart werden können, wenn in der Vergangenheit nicht so viele Fehler gemacht worden wären. Auch dürfen wir davon ausgehen, dass bei der Mehrzahl der Bürger die Freude überwiegt, wenn die Arena erstmal eröffnet und die Corona-Pandemie so weit überwunden ist, dass regelmäßig auch größere Veranstaltungen möglich sind. Doch darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass bis zur Inbetriebnahme des Baues auch weiterhin Entscheidungen getroffen werden müssen. Diese unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls kritisch zu berichten, ist Aufgabe einer Lokalzeitung.
Schon jetzt rechnet man im Kreishaus mit einem jährlichen Verlust von 620 000 Euro beim Betrieb der Arena. Aufgefangen soll das Minus möglicherweise durch die Dividendenzahlung aus dem Avacon-Aktienpaket des Kreises, die Jahr für Jahr rund 1,3 Millionen Euro in die Kreiskasse spült. Einnahmen, die dem Haushalt entzogen und möglicherweise durch Steuergeld aufgefangen werden müssen. Gleichzeitig prüft der Kreis, ob durch diesen Kniff nicht Steuern zu sparen sind. Ebenso wie durch das Betreibermodell. Doch wie passt es zusammen, dass die zu 100 Prozent aus Steuergeld finanzierte Kreisverwaltung versucht, bei der Arena Steuern zu sparen? Ist letztlich aber auch egal: Für mich läuft das Arena-Projekt schon lange unter dem Motto: „Was nicht passt, wird passend gemacht“. Und das auf Biegen und Brechen.
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