berry2b: Digital zum Traumjob

Salmatec: Auszubildender Lasse Brehmer (links) und Ausbildungsleiter Sven Koprek.

Salmatec: Auszubildender Lasse Brehmer (links) und Ausbildungsleiter Sven Koprek.

Lüneburg. Den Schulabschluss in der Tasche – was nun? Der Weg zum Traumjob ist nicht immer leicht. Nicht selten braucht es mehrere Anläufe, bis die ersehnte Zusage kommt. Das Lüneburger Unternehmen berry2b unterstützt Jugendliche dabei, sich im Bewerbungsdschungel zurechtzufinden. Mehr als zwei Jahre ist es her, dass Michael Hein und Kai Subel mit ihrer Plattform an den Start gingen. Berry2b ist ein Start-up, an dem das Medienhaus Lüneburg, das auch die LZ herausgibt, beteiligt ist. Mittlerweile nutzen bereits über 45.000 Schüler die App und treten mit Unternehmen aus ihrer Region in Kontakt.

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„Man kann sich schon im Voraus vielfältiger präsentieren"

Lasse Brehmer ist einer von ihnen. Über die digitale Plattform ist er seinem Traumjob ein großes Stück nähergekommen. Aktuell absolviert der 17-Jährige eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei Salmatec in Gödenstorf. „Neben der guten lokalen Übersicht ist die Möglichkeit zur schnellen und einfachen Kontaktaufnahme ein großer Vorteil“, sagt der Auszubildende im ersten Lehrjahr. „Man muss nicht den Weg direkt zur Bewerbung wählen, wo dann über ein ja/nein entschieden wird. Stattdessen kann man erstmal lockerer miteinander in Kontakt treten und sich austauschen.“ Die große Chance für junge Menschen sieht er darin, dass der Erfolg bei der Ausbildungssuche so nicht rein von den Bewerbungsunterlagen abhängig sei, sondern der Bewerber einen viel größeren Einfluss habe: „Man kann sich schon im Voraus vielfältiger präsentieren, als über eine standardisierte Bewerbungsmappe. Zudem kann man sich sehr gut und umfangreich über den Betrieb und den Ausbildungsberuf informieren.“ Mit seiner Begeisterung für Maschinenbau überzeugte Lasse Brehmer seinen Ausbildungsbetrieb.

So funktioniert die digitale Stellensuche: Unternehmen legen auf berry2b ein Profil an. Neben allgemeinen Informationen, Berufsfeldern und Benefits können auch Jobangebote eingestellt werden. Registrierte Schüler haben neben zahlreichen, weiteren Funktionen die Möglichkeit, ein anonymisiertes Karriereprofil anzulegen. Dort gibt der Schüler an, welche Berufe und Ausbildungen er spannend findet und wo seine Interessen und Fähigkeiten liegen. So finden Unternehmen über die Suche gezielt den für sie passenden Bewerber. Mit dem Bewerbungsbaukasten erstellen die Nutzer ihre Bewerbung einfach und Schritt für Schritt. Anschließend können sie diese für Unternehmen, die auch bei berry2b dabei sind, freischalten oder auch per Mail verschicken. Durch die Chatfunktion können Schüler potenzielle Arbeitgeber sogar selbst anschreiben, oder von ihnen kontaktiert werden. So erreichen sie die Jugendlichen direkt auf ihrem Smartphone.

Das Gefühl einer kleinen Ausbildungsmesse

Genau davon profitiere auch sein Ausbildungsbetrieb, sagt Timo Müller, Marketing-Manager bei Salmatec. „Es entsteht gewissermaßen das Gefühl einer kleinen Ausbildungsmesse; mit dem Unterschied, dass hier 24/7 Fragen gestellt werden können. Es ist etwas anderes, wenn man bereits via Chat einander geschrieben hat, einige Fragen geklärt hat und sich dadurch schon kennt.“ Beide Seiten hätten dann einen ganz anderen Bezug zueinander. Auch die Vorstellungsgespräche seien dadurch viel lockerer. „Wir haben Anfang des Jahres auf der Plattform angefangen und nach sehr kurzer Zeit einen Azubi für dasselbe Jahr eingestellt, der nun schon seinen vierten Monat bei uns ist. Und gerade diese Woche haben wir den Ausbildungsvertrag mit einem Schüler für 2022 unterschrieben“, zieht Timo Müller Zwischenbilanz.

Auch Bennet Ernst hat per App einen Ausbildungsplatz ergattert. Seit 1. August 2020 absolviert der 19-Jährige eine Ausbildung zum Automobilkaufmann bei Dannacker & Laudien. „Ich wollte schon immer eine kaufmännische Ausbildung machen. Ich mag den Kundenkontakt und Autos, daher hat das alles gut zusammengepasst“, berichtet er. „Die App wurde uns damals auf der Realschule vorgestellt. Dadurch bin ich darauf aufmerksam geworden und habe mich dann dort angemeldet, als ich auf der Suche nach einer Ausbildung war.“ Über die Plattform können junge Menschen wie er viele Unternehmen in der Nähe finden, die noch Auszubildende suchen, sagt Bennet Ernst. „Der Vorteil ist, dass man nicht erst eine Bewerbung fertig macht, per Post verschickt und dann erst nach mehreren Wochen eine Rückmeldung bekommt.“

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Über 350 veröffentlichte Unternehmensstandorte

Sein digitales Karriereprofil überzeugte auch Laura Kattesch und ihr Team. Über die Chat-Funktion nahm der 19-Jährige direkt Kontakt mit dem Autohaus auf. „Kurz danach hat er seine Bewerbungsunterlagen bei uns eingereicht, hat das Einstellungsverfahren absolviert und anschließend seinen Ausbildungsvertrag unterschrieben“, erzählt die Mitarbeiterin der Personalabteilung. Durch die digitale Azubisuche könne das Unternehmen direkt seine Zielgruppe ansprechen: die Schüler aus der Region.

Start-Up-Gründer Kai Subel hofft, dass durch das Karriereportal mehr Unternehmen Praktika anbieten. Bislang finden Schüler auf der Plattform über 350 veröffentlichte Unternehmensstandorte. Ergänzend geht das Team mit Workshops zum Thema digitale Berufsorientierung direkt in die Schulen, um praxisnah auf die individuellen Anforderungen der Schüler 29einzugehen. „Ich wünsche mir, dass wir vielen Schülern dabei helfen können, einen passenden Einstieg ins Berufsleben zu finden, der ihnen Spaß macht“, so Subel.

Von Melanie Jepsen

D&L: Auszubildender Bennet Ernst. (Foto: privat)

D&L: Auszubildender Bennet Ernst. (Foto: privat)

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