Bisher drehte Michael I. (57) dem Publikum im Brandstifter-Prozess meist den Rücken zu. Als nun Zeugen schilderten, was sie bei den Bränden verloren, die ihm vorgeworfen werde, wandte er sich diesen aber zu. (Foto: A/be)
Es ist in Strafprozessen eher selten, dass die Staatsanwaltschaft für den Angeklagten Freispruch fordert, das Gericht dennoch eine hohe Haftstrafe verhängt. So geschah es nun vor dem Landgericht Lüneburg beim Prozess um eine Brandstiftung in Schneverdingen.
Lüneburg/Schneverdingen. Am letzten Verhandlungstag im Brandstifterprozess von Schneverdingen erlebte der Angeklagte Michael I. (57) ein Wechselbad der Gefühle. Mit "Daumen hoch" signalisierte er seiner Frau Optimismus, als nicht nur seine Verteidigerin, sondern auch die Staatsanwältin im Fall des Flammeninfernos vom 24. April 2021 Freispruch für ihn gefordert hatte. Stunden später blickte er mit weit aufgerissenen Augen zu seiner Frau, die im Zuschauerraum saß. Der Traum, auf freiem Fuß bleiben zu können, platzte: Sechs Jahre und sechs Monate Haft lautete das Urteil des Landgerichts. "Ohne jeden Zweifel" habe Michael I. den Hof, auf dem er lebt, zwei Mal als Brandstifter heimgesucht, sagte die Vorsitzende Richterin Dr. Lidia Mumm.
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