Am 3. Februar begleiteten Proteste den Start des Pumpversuchs. Damals ging der Coca-Cola Konzern noch davon aus, in diesem Jahr den Antrag für den dritten Brunnen stellen zu können. (Foto: be)
Eigentlich sollte er schon im dritten Quartal eingereicht werden, doch nun verzögert sich der Antrag auf eine wasserrechtliche Genehmigung für den dritten Brunnens des Coca-Cola-Konzerns bis ins Jahr 2022 hinein. Es sei ein äußerst umfangreichen Dokument", begründet ein Pressesprecher die Verzögerung.
Werner Kolbe
Lüneburg. „Wir wollen den Antrag im dritten Quartal dieses Jahres stellen.“ Das hatte Marlen Knapp, Pressesprecherin des Coca-Cola-Konzerns, gesagt – kurz bevor der umstrittene Pumpversuch am Brockwinkler Weg nach 70 Tagen und 100.000 Qubikmetern beendet war. Am 13. April. Seither hat sich nicht viel getan. Weder im dritten noch im bald endenden vierten Quartal. Geblieben ist der Unmut über die Pläne des Konzerns, noch mehr Tiefengrundwasser für die Vio-Produktion zu fördern.
Hat der Konzern die Pläne aufgegeben? Auf eine entsprechende LZ-Anfrage teilte Pressesprecher Steffen Türk – Marlen Knapps Zuständigkeitsbereich hat sich mittlerweile geändert – mit: „Die Erstellung des wasserrechtlichen Antrags nimmt mehr Zeit ein als ursprünglich geplant. Daher verzögert sich die Einreichung.“ Das klang nicht nur etwas dürftig. Woran liegt es, dass der Antrag mehr Zeit in Anspruch nimmt? Türk antwortet: „Es handelt sich bei dem Antrag um ein äußerst umfangreiches Dokument, das viel Zeit und Ressourcen erfordert und das alle Vorgaben der Behörden erfüllen muss. Wir arbeiten weiterhin an dem Antrag und planen, diesen innerhalb der ersten Monate des Jahres 2022 einzureichen.“ Anders ausgedrückt: der Antrag verzögert sich um ein halbes Jahr.
Dem Landkreis Lüneburg sind die Gründe für die Verzögerung nicht bekannt. Es ist davon auszugehen, dass die Erarbeitung des umfangreichen hydrogeologischen Gutachtens mehr Zeit erfordert, teilte Katrin Holzmann, Pressesprecherin des Landkreises, mit.
Die große Verzögerung könnte aber zum Bumerang für den Konzern werden. Kritiker hatten schon früh gefordert, dass der Landkreis Lüneburg erst auf ein neues Wassergesetz und damit auch auf einen neuen Grundwasserbewirtschaftungserlass des Landes warten sollte, bevor er über den Antrag entscheidet. Denn dann sollen – das hat die Landesregierung bereits angedeutet – auch neuere Daten aus den sehr trockenen Jahren wie 2018, 2019 und 2020 als Entscheidungsgrundlage dienen. Damit ist aber erst gegen Ende 2022 zu rechnen.
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