Die Bremsen für den Tourismus
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Die Hoffnungen ruhen auf den kommenden Monaten: Fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) erwartet eine bessere Geschäftslage in der nächsten Saison. (Foto: be)
Lüneburg. Die Stimmung in der Tourismusbranche ist gedämpft. Die Folgen der Corona-Pandemie, die steigende Inflation und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine trüben den Blick auf die kommenden Geschäfte ein. Dieses Fazit zieht die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg, die für ihre aktuelle Umfrage 110 Unternehmen aus Hotellerie, Gastronomie und Campingwirtschaft sowie Reisebüros und Reiseveranstalter zu ihrer Lage in den Monaten November bis März sowie zu ihren Erwartungen an das laufende Sommerhalbjahr befragt 29hat. Der Klimaindex ist von zuletzt 147 Punkten auf 102,4 Punkte abgesackt. Die bisherige Geschäftslage beschreiben 38 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Gastgewerbe als schlecht, 44 Prozent als befriedigend und nur 18 Prozent als gut. Dieses Meinungsbild spiegelt die Einschränkungen für Gäste im Winterhalbjahr durch die Corona-Verordnungen wider. Die Hoffnungen ruhen auf den kommenden Monaten: Fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) erwartet eine bessere Geschäftslage in der nächsten Saison.
Nachfrage nach Urlaub in Niedersachsen ist groß
Bei den Reisebüros und -veranstaltern sind die Erwartungen noch positiver: Hier gehen 53 Prozent der Betriebe von einer besseren Saison aus. „Die Buchungslage ist vor allem in den Urlaubsregionen gut bis sehr gut und auch die Nachfrage nach Urlaub in Niedersachsen ist weiterhin groß“, sagt Volker Linde, Leiter des IHK-Bereichs Standort- und Politikberatung: „Dennoch: Die Herausforderungen sind gewaltig. Gegenwärtig hat die Branche Kostensteigerungen und Personalmangel zu schultern.“ Als mittlerweile größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung nennen 87 Prozent der befragten Unternehmen erstmals die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise. Platz zwei der Risiken belegt mit 74 Prozent der Fachkräftemangel. 66 Prozent der Unternehmen geben an, dass offene Stellen längerfristig nicht besetzt werden können, da sie kein passendes Personal finden. Dies führt zum einen zu einer höheren Belastung der Beschäftigten, zum anderen geben knapp zwei Drittel der Betriebe an, dass sie aus diesem Grund planen, ihr Angebot einzuschränken, etwa durch eine Reduzierung bei den Öffnungszeiten oder ein abgespecktes Speisenangebot. lz