Philipp Schediwie stand auf der Drehleiter, als er den Jungen aus dem brennenden Haus rettete. (Foto: t&w)
Es ist 6.55 Uhr einen Tag vor Heiligabend, als der Alarmmelder Philipp Schediwie aus dem Bett schreckt. Seit nunmehr 23 Jahren ist er engagiertes Feuerwehrmitglied, doch Routine gibt es nie. Und der soeben gemeldete Brand in der engen Lüneburger Altstadt kann schnell zu einer besonderen Herausforderung werden. Doch als der 32-jährige Hauptfeuerwehrmann mit dem neuen Drehleiter-Fahrzeug der Wehr auf dem Weg zum Einsatzort ist, ahnt er noch nicht, dass er in einem ohnehin denkwürdigen Jahr einen der emotionalsten Momente seiner ehrenamtlichen Tätigkeit erleben sollte – eine Mutter übergibt ihm aus dem Fenster ihr drei Monate altes Baby, damit Schediwie es in Sicherheit bringt.
Lüneburg. Rauchmelder hatten die Anwohner des Gebäudekomplexes an der Straße „Auf dem Meere“ aus dem Schlaf gerissen. „Da war viel Qualm, aber wir konnten ihn zunächst keinem Brandherd zuordnen“, berichtet der 32-Jährige. Doch nach kurzer Suche war dann schnell klar, dass es sich um einen ausgedehnten Zimmerbrand in einer Erdgeschoss-Wohnung handelte. Während Stadtbrandmeister Thorsten Diesterhöft umgehend die Alarmstufe erhöhte, machten sich am Fenster im ersten Stock die Eltern des Babys und die Oma bemerkbar. „Bis dahin saß ich auf dem Sofa und habe bitterlich geweint, doch dann kamen die Feuerwehrleute und haben in dieser Situation so viel Ruhe ausgestrahlt“, schildert Mutter Sarah Heunemann. Letztlich sei sie erleichtert gewesen, den kleinen Linus durch das Fenster dem Feuerwehrmann reichen zu können, der im Korb der Drehleiter steht. Es ist Philipp Schediwie.
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