Vor 100 Jahren sorgte eine Volksabstimmung für eine Welle nationaler Leidenschaften in Deutschland und Polen. Oberschlesien war aufgerufen, sich zu Polen oder Deutschland zu bekennen. Die große Mehrheit wollte im Deutschen Reich bleiben, doch die Abstimmung wurde ignoriert. Ein Thema, das Lüneburger mit schlesischen Wurzeln mit Wehmut erfüllt.
Lüneburg. Denkt Hartmut Müßigbrodt 100 Jahre zurück, schüttelt er mit dem Kopf. "Wie lange die Welt schon um das Selbstbestimmungsrecht der Völker ringt!" Vor genau 100 Jahren, am 20. März 1921, fand in der deutschen Provinz Oberschlesien, die nach dem Ersten Weltkrieg dem Völkerbund – dem Vorläufer der UNO – unterstellt war, eine Volksabstimmung statt. "Die Frage lautete, ob man lieber zum polnischen oder zum deutschen Staat gehören wollte", erläutert der Lüneburger.
Als Zweijähriger war der heute 78-Jährige auf dem Arm seiner Mutter aus Schlesien vor der Roten Armee geflohen. Doch die Geburtsurkunde mit seinem schlesischen Geburtsort Friedeberg blieb ein wichtiges Fundament seiner Identität. "Als Jugendlicher war ich in der Schlesischen Jugend tätig." Ein Gefühl der Verbundenheit, das viele Lüneburger teilen werden, die einen ähnlichen Flüchtlingshintergrund haben.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.