Überstunden sind die Regel, Feierabend ist ein Fremdwort. Die Corona-Krise stellt auch die Pressestelle des Landkreises Lüneburg vor große Herausforderungen, hat aber den Zusammenhalt des Teams gestärkt, sagt Katrin Holzmann.
Lüneburg. Während die einen viel Zeit, mitunter zu viel Zeit hatten, war bei Katrin Holzmann, Leiterin der Pressestelle des Landkreises, 2020 mitunter Land unter – und selbiges bis zum Ende kaum in Sicht: Bis Februar hatte sie sich mit der Umstellung auf den neuen Landrat beschäftigt, ab März nahm sie dann das Virus in Beschlag. Ängsten und Sorgen musste begegnet, Mitteilungen herausgegeben und Fragen beantwortetet werden. Gerade in Zeiten der Krise erfolgt das am besten dort, wo die Fäden der Kommunikation zusammenlaufen: in Katrin Holzmanns Abteilung.
„Das waren doch schon besondere zwölf Monate“, sagt die Lüneburgerin rückblickend, „allein dadurch, dass dieser außergewöhnliche Zustand so lange andauert.“ Natürlich sei das Team der Pressestelle immer wieder mit schwierigen Themen konfrontiert, „so etwa beim Hochwasser“, aber das sei nach wenigen Wochen vorbei. Corona nicht. „Und dazu kommen die sich ständig ändernden Vorschriften verbunden mit einem permanent wachsenden Informationsbedarf – das ist wie ein Marathon, aber kein Sprint.“
Schon im Februar habe das Gesundheitsamt die Kommunikationsexperten auf das Virus aufmerksam gemacht, wie viele hat aber auch Katrin Holzmann die drohende Gefahr nicht sofort als solche erkannt: „Ich dachte an etwas Ähnliches wie Schweinegrippe, die nach einer Saison vorbei ist.“ Sie sah sich schnell getäuscht – und gefordert. Schon Mitte März hatte die Behörde ein Bürgertelefon eingerichtet und an die Pressestelle angedockt. Rund 50 zusätzliche Mitarbeiter unterstützten die kleine Einheit, in der sich Katrin Holzmann und Urte Modlich eineinhalb Stellen teilen, zudem noch eine halbe Position für Reden und eine weitere für das Internet eingerichtet sind. „Dann haben wir noch einen Volontär, der war zu Beginn der Krise gerade mal drei Monate dabei“, sagt die dreifache Mutter, „trotzdem hilft er voller Elan, genau wie die Kollegen aus anderen Abteilungen.“
Überstunden waren fortan die Regel: „Wir haben immer abwechselnd und in Kohorten ganze Tage gearbeitet“, sagt sie, „denn die Aufgaben waren trotz der großen und großartigen Unterstützung aus dem Haus enorm.“ Eine Website wurde rund ums Thema Corona aufgebaut und ständig aktualisiert, durch Antworten auf Fragen, die über das Bürgertelefon gestellt wurden, auch ergänzt, der Facebook-Auftritt überholt, Presseanfragen beantwortet, über 600 Pressemitteilungen – darunter die Corona-Updates – veröffentlicht, gemeinsam mit der LZ Interviews mit Landrat Jens Böther aufgenommen. „Und das war ja auch für uns ganz neu.“ Neu war auch die Art, in der Krisenstabssitzungen, aber auch manche Pressekonferenzen abgehalten wurden: als Hybrid, wie Katrin Holzmann sagt. „Ein Teil war präsent, die anderen per Video oder Telefon dabei.“ Auch das hat sich bewährt – wie die Technik: „In und an diesem Bereich sind wir ganz sicher gewachsen.“
Gewachsen ist aber auch das Team der Pressestelle, zumindest im Zusammenhalt – und darauf ist die Leiterin stolz: „Alle haben quasi in Vollzeit gearbeitet, sich mit ihren Partnern abgesprochen, die Betreuung ihrer Kinder organisiert, das hat die Verbundenheit doch sehr gestärkt.“ Dankbar ist sie für diese Erfahrung, sagt aber auch: „Wenn man nicht gemeinsam in einem Büro arbeitet und nach Feierabend nicht ab und zu noch zusammensitzt, geht doch auch einiges verloren.“
Verloren gegangen ist aber auch Zeit, Zeit, die Katrin Holzmann eigentlich mit ihrer Familie verbringt: „Die Kinder sind 2020 doch ein Stück zu kurz gekommen, und das ist bei allen positiven, neuen Erfahrungen nicht so schön – 2021 gibt es hoffentlich mehr Familienzeit.“
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