"Fridays for Future" streiken für Klimapolitik in Lüneburg
Vom Marktplatz geht es am Freitagmittag los durch die Innenstadt. (Foto: phs)
Bereits der elfte war es: Am 23. September riefen "Fridays for Future" und Co. erneut zum "Internationalen Klimastreik" auf – und hatten konkrete Forderungen für die kommende Landtagswahl und an den Bundesfinanzminister.
Lüneburg. Die Teilnehmer des mittlerweile „11. Internationalen Klimastreiks“ applaudierten sich selbst für ihre Beharrlichkeit. Gleichzeitig bedauerten sie ihre Erfolgsbilanz nach nun bereits dreieinhalb Jahren Protest für mehr Klimaschutz. Rund 500 Personen versammelten sich zur Auftaktkundgebung auf dem Markplatz, darunter nicht nur Vertreterinnen und Vertreter von „Fridays“ und „Parents for Future“, sondern auch vom „Deutschen Gewerkschaftsbund“, dem „Klimakollektiv“ und zahlreichen anderen regionalen Bündnissen für soziale und Klimagerechtigkeit.
„Fridays for Future“-Pressesprecherin Anouk Bollmann erklärt ihre kurzfristigen Anliegen: „Vor ungefähr einer Woche haben wir in Deutschland die Forderung herausgegeben, dass 100 Milliarden Euro für Klima und Sicherheit vom Bundesfinanzminister zur Verfügung gestellt werden sollen.“ Und mit Bezug zur nahenden Landtagswahl: „Wir müssen einfach gucken, dass wir möglichst wenige Klima-Blockierer in unseren Parlamenten sitzen haben. Einfach um eine zukunftstragende, generationengerechte Politik zu haben.“
So fasst auch der erste Redner, Frithjof Burmeister (18), nüchtern die derzeitige Lage zusammen: „Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern hat uns sowohl in die Energie- als auch in die Klimakrise geführt.“ Absurd findet er: „dass sich jetzt die Debatte darum dreht, ob Atomkraft oder doch Kohle die Lösung für unsere aktuellen Probleme sein soll“ und forderte zuletzt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) dazu auf, nicht länger: „den Geldhahn für unsere Rettung zuzudrehen“. In eine ähnliche Kerbe schlugen auch die anderen Redner, Slam-Poetinnen und Musiker mit ihren jeweiligen Beiträgen. Dirk Gavels vom „DGB Region Nord-Ost-Niedersachsen“ forderte zusätzlich noch den Schutz von Arbeitnehmern und Mietern – etwa vor Gas- und Stromsperren und Wohnungskündigungen infolge der steigenden Energiepreise.
Alle ernteten sie die breite Zustimmung der versammelten Demonstranten. Unter denen befanden sich sowohl „Seniors for Future“ und „Omas gegen Rechts“, als auch Schüler, von denen noch nicht alle ein zweistelliges Alter erreicht haben. Zu ersterer Fraktion gehört die 70-jährige Ruthild Raykowski. Sie beklagte sich über die Waffen, die Deutschland in die Ukraine schickt: „So viel Zerstörung, wo wir doch für die Rettung des Lebens sind.“ Nike Meier (13) ist derselben Ansicht: „Es ist ist wichtig, dass alle das verstehen und dass sich was verändert.“
Genauso sehen es auch Bollmann und ihre Co-Pressesprecherin Frea König: „Fridays for Future“ sei ein guter Weg, um selbst die Zügel in die Hand zu nehmen und einem Ohnmachtsgefühl zu entgehen. König wünscht sich daher: „dass die Menschen die Wut und die Zweifel, die sich in den vergangenen Monaten aufgebaut haben, hier rauslassen können.“ Und das taten sie auch lautstark beim Umzug durch die Innenstadt.
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