Harald Ottmar und Jan Effinger vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie Franz Fietz und Landrat Jens Böther (von links) gedachten gestern der Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft. (Foto: t&w)
Wegen der Corona-Pandemie sind die meisten öffentlichen Gedenkeranstaltungen in Stadt und Landkreis Lüneburg abgesagt worden. Gedacht wurde der Opfer von Krieg und Gewalt dennoch – im kleinen Rahmen, so wie auf dem Lüneburger Zentralfriedhof.
Lüneburg. Ausgerechnet 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnte eine öffentliche Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Lüneburg nicht stattfinden. Grund für die Absage waren die coronabedingten Kontaktbeschränkungen. Dennoch fanden sich am Sonntag vier Männer in dunklen Mänteln auf dem Zentralfriedhof ein, um der Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft zu gedenken.
Einer von ihnen ist Harald Ottmar: „Das unsägliche Leid hat sich nicht irgendwo zugetragen, nicht nur in weiter Ferne und ohne persönlichen Bezug, sondern auch hier vor Ort. Auch noch 75 Jahre nach diesen schrecklichen Ereignissen tragen Menschen unter uns ihre schmerzhafte Geschichte und die ihrer Angehörigen in sich“, sagt der Bezirksvorsitzende des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, der auch den Bezug zur Gegenwart sieht: „Die Welt heute ist für viele Menschen schwerer überschaubar geworden, unsere Gesellschaft zunehmend von Verunsicherung geprägt. Hier an den Kriegsgräbern kann gezeigt werden, wohin es führt, wenn Ausgrenzung und Hass zur politischen Leitlinie werden.“ Kriegsgräber seien oft die letzten Zeugen einer Vergangenheit, die nicht vergessen werden und die sich nicht wiederholen dürfe.
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