Metronom-Züge gleich zurück ins Depot

Unzuverlässiges Verkehrsmittel: Pendler sind zusehends genervt vom Metronom. (Foto: he)

Unzuverlässiges Verkehrsmittel: Pendler sind zusehends genervt vom Metronom. (Foto: he)

Lüneburg. Die Pannenserie bei den neuen Modellen des Metronom reißt nicht ab: Obwohl jetzt Techniker des Fahrzeugherstellers Alstrom mit an Bord der Problemzüge sind, fiel die wichtige Pendlerverbindung am Donnerstag um 8.28 Uhr von Lüneburg nach Hamburg erneut aus. Ursache war diesmal nach Auskunft von Metronom-Pressesprecherin Miriam Fehsenfeld eine „technische Störung des Zugsicherungssystems“.

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Täglich Probleme mit den neuen Zügen

Der Metronom mietet seinen Fuhrpark von der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) mit Sitz in Hannover. Im vergangenen Jahr hatte die LNVG zwei neue Zugpaare für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag angeschafft. Doch mit diesen Zügen hat das Uelzener Eisenbahnunternehmen täglich Probleme. Denn offenbar gibt es massive Software-Probleme zwischen der Lok und dem Steuerwagen am Ende des Zuges. Mal werden Fehler bei der Türschließung gemeldet, mal legt der Zug mehrfach hintereinander Vollbremsungen hin.

Regelmäßig ist er deshalb erheblich verspätet oder kann erst gar nicht in Uelzen aus dem Depot gefahren werden – seit Herbst vergangenen Jahres war er in manchen Wochen überhaupt nicht pünktlich. Leidtragende sind morgens die Pendler, die regelmäßig zur spät zur Arbeit kommen.

Fragen an die Landesregierung

Der Problemzug beschäftigt mittlerweile auch die Landespolitik, mehrere örtliche Landtagsabgeordnete haben bei der Landesregierung und der LNVG Antworten erbeten. Die LNVG hatte ihrerseits erst vor zwei Wochen verkündet, dass nunmehr Techniker des Herstellers Alstrom bei den Problemzügen mitfahren würden, um das Zugpersonal zu unterstützen.

Doch auch die Experten aus dem Werk stoßen offenbar an ihre Grenzen: So war Donnerstag für den Metronom mit der Zugnummer 82112, der um 8.01 Uhr in Uelzen in Richtung Lüneburg starten soll, zunächst eine Verspätung von 10 Minuten, später dann von 30 Minuten und schließlich von 75 Minuten gemeldet worden. Schließlich fiel der Zug komplett aus. Ursache sei diesmal eine Störung in einem elektronischen System gewesen, das den Zug automatisch stoppt, wenn zum Beispiel ein Haltesignal überfahren wird, erklärt Metronom-Sprecherin Fehsenfeld. „Wenn hier eine Störung vorliegt, darf der Zug aus Sicherheitsgründen natürlich nicht fahren.“ Der Steuerwagen sei zurück ins Betriebswerk gebracht worden, dort habe der Fehler bis zum Nachmittag behoben werden können.

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Landesnahverkehrsgesellschaft äußert ihr Bedauern

Auch beim Metronom ist man intern offenbar auf die neuen Zugmodelle längst nicht mehr gut zu sprechen. „Sollten sich die technischen Probleme mit der neuen Baureihe in absehbarer Zeit nicht beheben lassen, muss die LNVG über das weitere Vorgehen entscheiden“, äußert sich die Sprecherin erstmals vorsichtig zu der Frage nach einem Austausch der neuen Modelle. Bei der LNVG, die sich von der Politik schon vorwerfen musste, das Problem bislang klein geredet zu haben, kam nur eine kurze Stellungnahme. Man bestätige den Ausfall und bedaure die Störung ausdrücklich.

Für Fahrgäste aus Uelzen wird das kein Trost sein. Denn nach dem Zug um 8.01 Uhr fiel der eine Stunde später auch gleich noch aus.

Von Thomas Mitzlaff

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