Lüneburgs 21 Kilometer lange Lkw-Schlange voller Müll
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In Lüneburg wird immer mehr Müll in öffentliche Abfallbehälter geworfen.
© Quelle: phs
Lüneburg. Mit einer Menge von 205 Tonnen im Jahr 2022 bleibt die Menge des öffentlichen Mülls in Lüneburg weiterhin auf einem Rekordhoch. Diesen Wert nennt jetzt die Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH in ihrer Müllstatistik. Die Müllmenge setzt sich aus der Leerung der Papierkörbe und der Einsammlung von „wildem Müll“ zusammen. Schon im Jahr 2021 lag der Wert mit 207 Tonnen auf hohem Niveau.
Insgesamt hat sich im Laufe des vergangenen Jahrzehnts laut AGL der Abfall in öffentlichen Mülleimern und auf wilden Müllkippen in der Stadt mehr als verdoppelt. Dies sei aber nicht nur in Lüneburg der Fall. Auch bundes- und weltweit wüchsen die Müllberge immer weiter, trotz aller Vorgaben, Gesetzesauflagen und Bekenntnisse, den Müll zu reduzieren.
Viel „wilder Müll“ in Park- und Grünanlagen
„Die AGL hat in den vergangenen Jahren den Einsatz der Stadtreinigung im Innenstadtbereich schon bedarfsgerecht ausgeweitet“, sagt AGL-Geschäftsführer Lars Strehse.
Auch die Mitarbeiter des Bereichs Stadtgrün seien zunehmend mit dem Einsammeln von „wildem Müll“ in den Park- und Grünanlagen beschäftigt.
Hersteller sollen Sonderabgabe zahlen
Im Kampf gegen Einwegprodukte und die hierdurch entstehende Vermüllung von Städten, Landschaften und Gewässern hat der Bundestag jetzt die Einführung des neuen Einwegkunststofffondsgesetzes beschlossen. Es ist der letzte Baustein zur Umsetzung der EU-Einwegkunststoffrichtlinie.
Sofern auch der Bundesrat keine Einwände hat, wird das Gesetz zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Hersteller müssen danach eine Abgabe für in Verkehr gebrachte Produkte aus Einwegkunststoff leisten, dieses Geld soll an die Müllentsorgungsbranche weitergegeben werden. „Hoffentlich kommt davon auch etwas für unsere Stadtreinigung an“, sagt Strehse.
Auch Menge des Grünabfalls ist stark angestiegen
Die Menge des Grünabfalls ist zuletzt ebenfalls deutlich angestiegen – auf 939 Tonnen im vergangenen Jahr. Strehse begründet dies damit, dass anfallende Grünabfälle inzwischen vollständig aufbereitet und der Kompostierung zugeführt werden. Die Beseitigung von Sturmschäden mache sich ebenfalls bemerkbar.
„Im Bereich der Abwasserentsorgung sind 2022 insgesamt 11.387 Tonnen an Material zu entsorgen gewesen“, sagt Strehse. Davon entfallen auf die Entsorgung der bei der Abwasserreinigung anfallenden Klärschlämme 10.829 Tonnen. Dazu kommen 495 Tonnen Kanal- und Rechengut sowie Sande, die bei der Reinigung der Kanalisation und der Straßenabläufe anfallen. Die Klärschlämme wurden sowohl in der Landwirtschaft verwendet, als auch der thermischen Entsorgung zugeführt.
Fast 21 Kilometer lange Lkw-Schlange an Müll
Hinzu kommt die Entsorgung von 1601 Tonnen Straßenkehricht und 88 Tonnen an Böden und Bauschutt. In der Summe kommt die AGL 2022 insgesamt auf eine Menge von 14.221 Tonnen Material, das entsorgt werden musste. „Das entspricht ca. 711 Lkw-Sattelaufliegern oder einer fast 21 Kilometer langen Lkw-Schlange“, veranschaulicht Strehse.
LZ