Rassismusvorwürfe gegen die Polizei

Das ZDF hat gerade über Ewane Makia berichtet. Der angehende Polizist hat aber beim Land Schleswig-Holstein gekündigt. Foto: zdf

Das ZDF hat gerade über Ewane Makia berichtet. Der angehende Polizist hat aber beim Land Schleswig-Holstein gekündigt. Foto: zdf

Lüneburg/Eutin. Die Polizei in Schleswig-Holstein hat sehr damit getrommelt, dass der Lüneburger Ewane Makia seine Ausbildung in der Landespolizeischule in Eutin begonnen hat: als erster schwarzer Polizist im Land zwischen den Meeren. Neulich war der 29-Jährige sogar Thema in der ZDF-Reportagereihe „37 Grad“ – doch dann kündigte der gebürtige Kameruner. Inzwischen ist er – ungewollt – Teil einer Diskussion um die Polizeischule geworden, Vorwürfe des Rassismus stehen im Raum. Ein Ausbilder soll Makia als „Quotenneger“ bezeichnet haben.

Wie berichtet, hatte das Innenministerium in Kiel erklärt, dass es drei Verfahren gebe, in denen es um „Vorwürfe rassistischen Handelns oder solcher Äußerungen“ gehe. Man ermittle disziplinar- und strafrechtlich. In Sachen des Wortes „Quotenneger“, das vergangenes Jahr gefallen sein soll, habe man aber niemanden zur Verantwortung ziehen können. Makia sagt dazu: „Mir gegenüber hat sich niemand so geäußert. Ich bin vom Landeskriminalamt befragt worden und habe das auch so ausgesagt.“ Ein Zeuge habe sich damals bei der Behördenleitung gemeldet und den angeblichen Vorfall geschildert.

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„Die Polizei in Gänze ist nicht rassistisch.“

Der angehende Polizist stellt sich vor die Polizei: „Ich will weder die Landespolizei noch die Schule in Gänze als rassistisch bezeichnen.“ Im Gegenteil, viele Kollegen seien ihm freundlich begegnet. Alltäglichen Rassismus aufgrund seiner Hautfarbe kenne er, doch auch da bleibt er gelassen und sagt mit gewisser Ironie: „Schwarze Schafe gibt es überall.“ Warum er gekündigt hat, dazu schweigt er. Auch weil er auf eine Einigung hofft: „Ich will weiterhin Polizist werden.“

Als Rapper setzt sich Ewane seit langem für Integration und ein friedliches Miteinander ein. Er hat Videos produziert und ins Netz gestellt. Bevor er zur Polizei ging, hat er zudem in der Herberge beim Benedikt mit Wohnungslosen gearbeitet. Ewane hat ein Präventionsprogramm gegen Gewalt entwickelt, damit ist er heute in einer Lübecker Schule zu Gast.

Die Landespolizeischule in Eutin steht nicht das erste Mal in der Kritik. Die Piraten-Fraktion im Landtag an der Förde hatte über Rassismus und Sexismus im Jahr 2014 berichtet. So habe es durch Ausbilder Übergriffe auf mindestens eine Polizeischülerin gegeben. Der beschuldigte Beamte sei versetzt, aber kurz darauf wegen „Personalmangels“ zurückgeholt worden. Später wurde die Führung in Eutin ausgetauscht.

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