„Schockanruf“: 80-Jährige aus Lüneburg verliert mehr als 30.000 Euro an Trickbetrüger
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Eine Seniorin aus Lüneburg ist auf einen Schockanruf reingefallen und hat mehrere Zahntausend Euro an eine Trickbetrügerin übergeben. (Symbolfoto)
© Quelle: Adobe Stock
Lüneburg. Der Anruf dürfte bei einer 80-Jährigen aus Lüneburg einen Schock ausgelöst haben: Ihr Ehemann sei angeblich an einem Verkehrsunfall schuld und soll eine junge Frau totgefahren haben. Mit einer Kaution in Höhe von mehr als 30.000 Euro könne sie ihren Mann freikaufen. Die Seniorin suchte ihr Erspartes zusammen und übergab das Geld noch am Donnerstag an ihrer Haustür einer ca. 30 Jahre alten, ihr unbekannten Frau.
Das Geld ist jetzt futsch. Die Chance, dass die Seniorin es zurückbekommt, sei sehr gering, sagt Lüneburgs Polizeipressesprecher Kai Richter. „Wir sind dran, aber es wird schwer.“
Am selben Tag wandten sich mehr als 40 Betroffene an die Polizei und berichteten von einer ähnlichen Masche, mit der es Betrüger bei ihnen versucht hatten. Die Anrufer erzählten, dass eine Angehörige einen Verkehrsunfall mit einem verletzten Kind verursacht habe. Im Hintergrund war ein Weinen zu vernehmen, angebliche jene Angehörige.
Dazu meldeten sich teilweise parallel oder etwas später angebliche Polizeibeamte oder ein Rechtsanwalt. Diese forderten einen hohen Bargeldbetrag für eine Kaution für den Angehörigen.
Präventionskampagne der Polizei wirkt
Seitdem die Polizei eine großflächige Präventionskampagne fährt, mit der sie unter anderem an Bussen vor Schockanrufen, Enkeltricks, falschen Polizeibeamten, WhatsApp-Betrug und weiteren Maschen warnt, hätten die Anrufe von Betrogenen zugenommen. „Früher haben sich viele Betroffene aus Scham nicht bei uns gemeldet. Das hat sich glücklicherweise geändert. So viele Anrufe wie jetzt hatten wir noch nie“, sagt Richter.
Grafiken mit Warnhinweisen zum Teilen bei WhatsApp und Co.
Seit Neuestem gibt die Polizei auch über Messenger-Dienste wie WhatsApp und Co. wertvolle Tipps, wie man sich im Falle eines betrügerischen Anrufs verhalten sollte. Dafür hat sie Grafiken erstellt, die in Gruppen oder im Status geteilt werden können. Hier können Sie diese herunterladen.
„Egal, ob es der Kegelclub ist, die Fußballmannschaft, die Schulklasse des Kindes oder auch die Familie: Kurznachrichten, lustige Bilder aber eben auch wichtige Warnhinweise gehen immer“, glauben die Lüneburger Beamten.