Sexuelle Belästigung: Lüneburgerin setzt sich gegen Catcalling ein
Resa macht mit Straßenkreide auf das sogenannte "Catcalling" aufmerksam: Verbale sexuelle Belästigung. Foto: t&w
"Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung" schreibt Resa zuerst auf die Straße, wenn sie "ankreiden" geht. Etwa einen Meter weiter fährt die 28-Jährige nun fort, schreibt mit Kreide auf den Boden eines Durchgangs beim Wasserturm: "Er zerrte mich in eine Ecke und sagte: 'Jetzt geh schon auf die Knie und lutsch mir einen'." Mit diesen Aktionen will Resa auf sexuelle Belästigung in Lüneburg und Umgebung aufmerksam machen.
Lüneburg. Die Triggerwarnung sei wichtig für diejenigen, die sich nicht mit dem Thema beschäftigen können oder wollen, erklärt Resa und fährt fort: "Es geht darum, den Ort des Geschehens für die Betroffenen zurückzuerobern und gleichzeitig andere Menschen für das Thema sexuelle Belästigung zu sensibilisieren." Aber es gehe auch darum, den Betroffenen einen Raum zu bieten, um über ihre Erfahrungen zu sprechen, "ohne ihre Gefühle darüber in Frage stellen zu müssen."
Häufig würden Menschen für andere Personen urteilen, was sexuelle Belästigung sei und was nicht, und den Betroffenen dadurch ihre "Gefühle absprechen", erklärt Resa, die ihren Nachnamen aus einem ähnlichen Grund nicht in der Zeitung lesen möchte: "Wenn man sich öffentlich zu dem Thema sexuelle Belästigung äußert, läuft man Gefahr, angegriffen und selbst belästigt zu werden, weil viele das nicht ernst nehmen." Das passiere ihr nicht selten, wenn sie gerade auf der Straße einen dieser Sprüche "ankreide". "Dann hocke ich da, um über sexuelle Belästigung aufzuklären, und werde genau in dem Moment wieder belästigt oder beleidigt", sagt sie.
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