OB-Bewerberin Pia Steinrücke, die derzeit Dezernentin für Bildung, Jugend und Soziales bei der Hansestadt Lüneburg ist. (Foto: A/t&w)
Als erste der Lüneburger Parteien hat die SPD offiziell ihre Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl am 12. September nominiert. Die Sozialdemokraten setzen auf die parteilose Sozialdezernentin Pia Steinrücke.
Lüneburg. „Das ist ja großartig“, lautete die erste Reaktion von Pia Steinrücke, nachdem die Lüneburger SPD sie mit 92,7 Prozent als ihre Oberbürgermeister-Kandidatin gewählt hatte. Von 69 Stimmen entfielen 64 auf Steinrücke, es gab eine Nein-Stimme und vier Enthaltungen.
Als „wunderbares Ergebnis“ kommentierte SPD-Unterbezirksvorsitzende Andrea Schröder-Ehlers die Abstimmung. Steinrücke hatte zuvor deutlich gemacht, dass sie in der Stadtpolitik einen Kurs „auf Augenhöhe“ einschlagen möchte. Lüneburgs künftige Entwicklung müsse vom Kleinen und von den Schwächsten her gedacht werden, betonte sie die dabei besondere Rolle der Stadtteilarbeit.
Zwei konkrete Punkte benannte die 48-jährige Sozialdezernentin in einer von Friedrich von Mansberg moderierten Talkrunde: So sprach sie sich für die Einrichtung von Jugendparlamenten in den Stadtteilen aus und für ein zweigliedriges Schulsystem mit Gymnasien und integrierten Gesamtschulen in der Stadt. Steinrücke: „Langfristig sollten wir die Oberschule am Wasserturm zu einer IGS entwickeln.“
Auf die Frage, wie sie zum Erbe der 30-jährigen SPD-Oberbürgermeister-Ära von Ulrich Mädge stehe, kündigte sie einen „verantwortungsvollen Umgang“ an. Zugleich wolle sie aber unabhängig davon auch Dinge anders gestalten und „in die Fußstapfen meinen eigenen Abdruck setzen“.
Pia Steinrücke ist parteilos und lebt seit sechs Jahren in Lüneburg. Sie ist eine Senkrechtstarterin in der Stadtverwaltung. 2014 kam die studierte Sozialarbeiterin als Fachbereichsleiterin nach Lüneburg. Ein Jahr später wurde die gebürtige Bocholterin aus dem Münsterland bereits Dezernentin für Bildung, Jugend und Soziales. Sie führt damit ein 500-köpfiges Mega-Ressort im Rathaus.
Die Sozialdemokraten hatten Anfang November ein breites Bewerbungsverfahren gestartet und unter anderem auch über ihre bundesweite Parteischule eine Nachfolgerin für Ulrich Mädge gesucht. Dort hatte auch Steinrücke einen Fellowship-Kurs besucht. Der SPD Ortsvereinsvorstand entschied sich Anfang Januar einstimmig für Steinrückes Nominierung.
„Ich freue mich darauf, dass wir jetzt darauf hinarbeiten können, dass Pia Steinrücke als neue Oberbürgermeisterin von Lüneburg gewählt wird“, gab Ortsvereinsvorsitzende Hiltrud Lotze das Wahlkampfziel aus. „Gemeinsam wuppen wir das am 12. September“, gab sich ihr Vorsitzkollege Carl Friedrich Niederste Frielinghaus siegessicher.
Neben Steinrücke treten mindestens zwei weitere Frauen und ein Mann für die Oberbürgermeisterwahl an. Die Grünen setzen auf Amelinghausens derzeitige Samtgemeindebürgermeisterin Claudia Kalisch, und die CDU will mit der Landesbeauftragten für die Region Lüneburg, Monika Scherf, antreten. Als Einzelbewerber kandidiert Ratsmitglied Heiko Meyer, der Vorsitzender des Lüneburger Citymanagements (LCM) ist.
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