Baupreise in Lüneburg steigen zweistellig: Für welche Arbeiten nun mehr gezahlt werden muss
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Die Baukosten und damit auch Immobilienpreise kennen in Lüneburg nur eine Richtung: steil nach oben.
© Quelle: Adobe Stock
Lüneburg. Wer wissen will, warum die Preise für Häuser auch in der Region Lüneburg weiterhin hoch sind, muss nur einen Blick in die Statistik werfen. Die Baupreise kennen weiterhin nur eine Richtung: steil nach oben. Das sorgt für sehr hohe Baukosten.
Gleichzeitig ist und bleibt Lüneburg ein begehrtes Zuzugsgebiet, in dem das Angebot an Grundstücken und Häusern aber geringer ist als die Nachfrage. Hinzu kommt, dass die Bauzinsen mit mehr als 4 Prozent weiterhin hoch sind. Dieser Vierklang dürfte auch auf längere Sicht nicht zu einer Entspannung der Lage auf dem Immobilienmarkt führen. Das belegen auch Untersuchungen unterschiedlicher Anbieter und Plattformen wie Immonet.
Baupreise im November 17,7 Prozent höher als im Vorjahr
Das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) präsentierte am Donnerstag neue Zahlen für die Preisentwicklungen. Demnach lagen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden (Bauleistungen am Bauwerk) im November um 17,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor, im August war die jährliche Veränderungsrate mit 18 Prozent fast genau so hoch.
Stärkster Anstieg bei Abdichtungsarbeiten
Die Statistiker haben die Kosten für verschiedene Bereiche aufgeschlüsselt: Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden erhöhten sich im November um 16,7 Prozent. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden haben Beton- und Mauerarbeiten verursacht: Betonarbeiten kosteten 20,1 Prozent mehr, Mauerarbeiten 12,1 Prozent.
Den stärksten Anstieg im Bereich der Rohbauarbeiten gab es bei den Abdichtungsarbeiten (25,3 Prozent).
Starke Preisanstiege bei Brandschutzarbeiten
Im Vergleich zu den Rohbauarbeiten waren die Preissteigerungen im Bereich der Ausbauarbeiten an Wohngebäuden noch höher (18,7 Prozent). Hierbei stiegen die Preise für Tischlerarbeiten um 23,2 Prozent. Diese haben unter den Ausbauarbeiten den größten Anteil am Preisindex für Wohngebäude.
Zudem waren starke Preisanstiege bei Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen (34,7 Prozent) sowie bei Blitzschutzanlagen (31,9 Prozent) zu beobachten.
Unklar, was genau die Gründe für Preisanstieg sind
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) stiegen im November 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,5 Prozent, die Preise für Schönheitsreparaturen in einer Wohnung um 9,9 Prozent.
Weiterhin verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat im November 2022 die Preise für den Neubau von Bürogebäuden um 18,5 Prozent und für den Neubau von gewerblichen Betriebsgebäuden um 18 Prozent. Zudem erhöhten sich die Preise im Straßenbau um 20,9 Prozent. Ob es sich um eine reine Verteuerung der Materialien oder um gestiegene Personalkosten handelt, ist allerdings nicht ausgewiesen.