Erneut Schmierereien am Kreidebergsee-Spielplatz
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Der Felsen auf dem jungen Spielplatz am Kreidebergsee wurde erneut beschmiert.
© Quelle: Hansestadt Lüneburg
Lüneburg. Der Felsen am Kreidebergspielplatz soll sich optisch in die Landschaft rund um den Kreidebergsee einfügen – so zumindest die Theorie. Doch Schmierereien am Kletterfelsen machen dieses Bild immer wieder zunichte.
Nachdem bereits kurz vor und nach der Eröffnung im September Kritiker des Spielplatzes den Felsen beschmiert hatten, sind nun erneut Schmierereien hinzugekommen. Das berichtet die Stadt, die nun einen besonderen Weg einschlägt, um gegen den Vandalismus vorzugehen.
Geldverschwendung und gegen den Naturschutz?
Von Schande und Geldverschwendung ist jetzt auf dem Felsen zu lesen, kritisiert wird durch die Unbekannten, dass der Spielplatz dem Naturschutz vor Ort entgegensteht. Schon im September stand auf den Felsen „Schämt euch!“ und: „600.000 Euro-Skandal im Grünzug!“
Stadtbaurätin Heike Gundermann hat kein Verständnis für diese Art von Vandalismus: „Es ist traurig, dass dieser Ort, der so vielen Kindern und Familien in Lüneburg Freude bereitet, so verschandelt wird.“ Die Kritik der selbsternannten Naturschützer kann die Stadtbaurätin nicht nachvollziehen: „Im Zuge des Projektes Grünband Innenstadt wird viel für den Natur- und Artenschutz getan.“
Zahlreiche Maßnahmen zum Naturschutz seien geplant
So seien am Kreidebergsee beispielsweise noch die Wiederherstellung einer alten Streuobstwiese sowie die Anlage einer Wildblumenwiese geplant. Darüber hinaus würden invasive Arten wie die armenische Brombeere zugunsten von heimischen Arten zurückgedrängt.
Daneben ist das Herstellen der vorhandenen Aussichtspunkte durch Gehölzrückschnitte und die Gestaltung eines neuen Aussichtspunktes am Ostufer des Sees angedacht. Denn das Projekt Grünband Innenstadt sieht insbesondere vor, die Aufenthaltsqualität in Lüneburgs Grünanlagen zu erhören.
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"650.000 Euro Krebsgeschwür Schande" - diese Schmiererei ist nun neu hinzugekommen.
© Quelle: Hansestadt Lüneburg
„Es geht also gleichermaßen um Naturschutz und um die Nutzung der Grünanlagen durch den Menschen“, erklärt Gundermann. Das sei kein Widerspruch. Auch der Spielplatz selbst wurde zu zwei Dritteln durch Städtebaufördermittel von Bund und Land im Rahmen des Projekts gefördert.
Entfernung zu kostspielig - Stadt geht anderen Weg
Auch Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch verurteilt die Schmierereien und zeigt sich zudem verwundert: „Diese Schmierereien verursachen zusätzliche Kosten, also genau das, was da inhaltlich kritisiert wird.“ Rund 4000 Euro müsste die Stadt aufwenden, um die Schmiererei zu entfernen.
Die Entfernung ist auch Sicht der Hansestadt auch nur bedingt eine Lösung. Schließlich müsse man davon ausgehen, dass innerhalb kurzer Zeit neue Schmierereien hinzukämen.
Stattdessen will die Stadt nun vorerst vor Ort informieren. Ein Schild ist geplant, auf dem verdeutlicht wird, welche Maßnahmen für den Naturschutz umgesetzt werden. „Wir hoffen, so für mehr Verständnis zu sorgen“, sagt Gundermann.