Neue Erkenntnisse im Fall Katrin Konert
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Hoffen auf neue Hinweise zum Vermisstenfall Katrin Konert (von links): Stefanie Lerche, Leiterin des Polizeikommissariats Lüchow-Dannenberg, Steffen Grimme, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Annegret Dau-Rödel, neue Leiterin der Ermittlungsgruppe Konert, sowie Carsten Schütte vom Landeskriminalamt. Foto: gel
Lüchow-Dannenberg/Bergen (Dumme). Mit dem vermutlichen Tötungsdelikt "Katrin Konert" bearbeitet eine Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen weiterhin einen der spektakulärsten Vermisstenfälle im Norddeutschen Raum. Wie berichtet, wird die Ermittlungsgruppe (EG) der Kriminalpolizei dabei seit Monaten von der Operativen Fallanalyse (OFA) des Landeskriminalamts Niedersachsen begleitet.
Mehr als 100 Hinweise und Spuren
Als Ergebnis der breiten Öffentlichkeitsarbeit, den direkten Bürgergesprächen in/um die mobile Wache in Bergen (Dumme), dem sogenannten BKMS-System und den weiteren Umfeldermittlungen sind in den letzten Wochen und Monaten mehr als 100 Hinweise und Spuren eingegangen, die bewertet und verfolgt wurden und beziehungsweise werden. Aufgrund der Aussage eines bislang unbekannten Zeugen, den die Ermittler im Rahmen der Anwohnerbefragungen vor einigen Wochen ausfindig machten, konnten insbesondere nochmals zeitliche Abläufe zum Tramperverhalten von Katrin Konert konkretisiert werden.
Im Rahmen ihrer fallanalytischen Betrachtungen gehen OFA und Ermittler davon aus, dass "Katrin" eine Mitfahrgelegenheit (auch per Anhalter, ggf. Taxi) mindestens bis nach Clenze gesucht hat. Der Täter dürfte sie mit seinem Auto im Bereich Neue Straße/Bushaltestelle in Bergen (Dumme) aufgenommen und freiwillig mitgenommen haben. Dabei dürfte "Katrin" nicht zwischen einem Bekannten und einem völlig Fremden unterschieden haben. Sie hätte auf jeden Fall die Mitfahrgelegenheit genutzt. Im weiteren Verlauf ist es dann vermutlich zu einem Tötungsdelikt zum Nachteil von "Katrin Konert" gekommen. Parallel gehen die Ermittler davon aus, dass der Täter/Fahrer des mitnehmenden Autos einen regionalen Bezug ("Ankerpunkt") im Bereich Bergen bzw. dem regionalen Korridor nördlich der Bundesstraße 71 von Bergen hatte und diesen in den Abendstunden des 1. Januar 2001 ansteuern wollte beziheungsweise in dem Bereich unterwegs war.
Fragenkatalog ist aktualisiert worden
In diesem Zusammenhang hat die Ermittlungsgruppe mit Bezug auf die "Tramper-Hypothese" ihren Fragenkatalog insbesondere auch zu Erfahrungen anderer Tramperinnen (von wem mitgenommen, unangenehme Situationen, Annäherungsversuche) aktualisiert und fragt:
- Sind Sie seit Ende der 1990er-/Anfang der 2000er-Jahre im Landkreis Lüchow-Dannenberg und Umgebung - insbesondere im Bereich der Ortschaften Bergen, Jiggel und Clenze - per Anhalter gefahren? Hierbei ist für die Polizei insbesondere von Interesse, ob es dabei zu auffälligen Begegnungen, Begebenheiten oder Situationen für Sie gekommen ist ohne dass Sie jemals mit der Polizei darüber gesprochen haben?
- Wissen Sie von Personen, die dort zu dieser Zeit Anhalter/-innen mitgenommen haben?
- Wissen Sie von Personen, die dort bei der Mitnahme von Anhalter/-innen oder in anderen Situationen durch unangemessenes Verhalten aufgefallen sind?
- Haben Sie am Abend des 01.01.2001 Beobachtungen auf der Strecke Bergen an der Dumme - Bereich Clenze (beide Richtungen) gemacht (z.B. Personen, Fahrzeuge, Gegenstände, Auffälligkeiten auf oder neben der Fahrbahn)?
- Sind Ihnen am Abend des 01.01.2001 oder in der Folgezeit Besonderheiten/Veränderungen bei Personen aufgefallen oder bekannt geworden (z. B. unerklärte Abwesenheiten, Verletzungen, Krankheit, verschmutztes und/oder beschädigtes Fahrzeug, Fahrzeugwechsel/ -reparaturen/ -reinigung, plötzlicher Wegzug, Verhaltensänderungen, Beziehungsabbrüche, veränderter Alkohol-/Drogenkonsum, Suizid/-versuch)?
- Wissen Sie von Personen, die am Nachmittag und/oder Abend des 01.01.2001 in Bergen an der Dumme oder Umgebung unterwegs waren (auch wenn sie Ihnen nicht persönlich begegnet sind)?
- Haben Sie am oder nach dem 01.01.2001 Beobachtungen gemacht, die im Zusammenhang mit Katrin Konert stehen könnten?
Die Ermittlungsgruppe bittet mögliche Hinweisgeber ggf. auch anonym über das BKMS-System (www.bkms-system.net/katrinkonert) Kontakt mit den Ermittlern aufzunehmen. Für Hinweise steht die Ermittlungsgruppe "Konert" auch unter Tel. 05841-122-0 bzw. per Mail: eg-konert@pk-luechow.polizei.niedersachsen.de zur Verfügung.
Die weiteren Ermittlungen im Gesamtkomplex dauern an.
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LZ