Sie wollen sich künftig verbünden (v.l.): Frank Isenberg (UWG), Lothar Meyer (WfB), Achim Gründel (SPD) und Patrick Backeberg (Grüne). (Foto: privat)
Die bisherige Mehrheitsgruppe wird künftig um die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft aus Barum erweitert. Samtgemeindebürgermeister Heiner Luhmann (CDU) ist nicht begeistert von der Ankündigung der SPD.
Bardowick. Er wird nun die dritte Wahlperiode in Folge ohne eigene politische Hausmacht im Samtgemeinderat Bardowick arbeiten müssen, das wurde Samtgemeindebürgermeister am Dienstag Heiner Luhmann (CDU) schlagartig vor Augen geführt. Via Pressemitteilung verkündete der bisherige Ratsvorsitzende Achim Gründel (SPD) quasi die Neuauflage der bisherigen Mehrheitsgruppe – mit einer Ergänzung. Damit stellt die neue Formation künftig 21 der insgesamt 32 Ratssitze. Luhmann reagierte auf LZ-Nachfrage reserviert auf die Ankündigung.
Die bisherige Mehrheitsgruppe bestehend aus SPD, Grünen und „Wir für Bardowick“ (WfB) wird künftig um die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft (UWG) aus Barum erweitert. Der neu gegründeten UWG hatten sich unter anderem auch Mitglieder der zerstrittenen Barumer CDU angeschlossen. Angeführt wird die UWG allerdings von Frank Isenberg, der noch bis Ende 2018 für die SPD im Fleckenrat Bardowick Politik machte.
Die neue Mehrheitsgruppe scheint bereits voller Tatendrang. Auch mit Blick auf den Um- und Neubau von vier Grundschulen, den Bau von Feuerwehrgerätehäusern oder der Entwicklung des Gewerbegebietes „Wittorfer Heide“ erklärte Gründel: „Es ist natürlich für die Verwaltung von Vorteil, wenn eine solide Mehrheit die Ziele ansteuert.“ Dazu gehöre auch die Weiterentwicklung des Bardowicker Windparks um ein Wasserstoffprojekt.
Etwas skeptisch reagierte gestern Verwaltungschef Luhmann gegenüber der LZ auf die Ankündigungen der neuen Mehrheitsgruppe. Luhmann: „Es ist sehr schön von der Gruppenbildung über die Presse zu erfahren. So viel zur vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Politik und Verwaltung.“ Und zu der Ideenliste von SPD/Grüne/WfB/UWG sagte Luhmann: „Inwieweit die dort angesprochenen Projekte umsetzbar und finanzierbar sind, ist fraglich. Das sind alles noch ungelegte Eier.“
Die Stimmung zwischen Rat und Verwaltung scheint damit schon vor der konstituierenden Sitzung des neuen Samtgemeinderates etwas frostiger zu werden. Möglicherweise kommen Erinnerungen an den Beginn der Mehrheitsgruppe ab 2011 auf, als es jahrelang erheblich zwischen dem Bündnis und der Rathausspitze knirschte. Darauf angesprochen, sagte Luhmann: „Wir haben zuletzt gut zusammengefunden. Jetzt könnte es wieder schwieriger werden als zuletzt. Ich hoffe nur, dass wir nicht wieder auf den Anfang zurückfallen.“
Seit der Kommunalwahl im September sieht das politische Kräfteverhältnis im Rat künftig so aus: SPD 10 Sitze, CDU 9 Sitze, Grüne 6, WfB 3, UWG 2, FDP und NPD jeweils 1 Sitz – plus die Stimme des Samtgemeindebürgermeisters.
Die konstituierende Sitzung des neuen Samtgemeinderates Bardowick findet öffentlich statt und zwar am Dienstag, 2. November, ab 19 Uhr in der Aula der Oberschule Bardowick (Große Worth 4). dth
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.