Lüneburg. Es war wohl ein tragischer Unfall in der Folge gesundheitlicher Probleme: Der am Montag in der Ilmenau bei Bardowick tot aufgefundene Mann war nicht ertrunken. Bei der Todesursache gehen die Ermittler von einer Vorerkrankung aus, das legen die Erkenntnisse aus der Leichenschau nahe, sagt Julia Westerhoff von der Polizei-Inspektion in Lüneburg gegenüber der LZ. Vermutlich war der 65 Jahre alte Mann wegen Herzproblemen während einer Fahrradfahrt am Treidelweg die Böschung hinuntergestürzt und dann mehr tot als lebendig in der Ilmenau gelandet.
Nach eingegangenen Zeugenaussagen nimmt die Polizei nun außerdem an, dass das Unglück bereits länger zurückliegt als zunächst gedacht. „Wir gehen davon aus, dass es am Samstag in den Abendstunden passiert sein muss", sagt die Polizeisprecherin. Also einen Tag früher als vermutet. Erst am Montagmorgen fanden Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lauenburg den Leichnam bei einer Schleusenbegehung in Bardowick (LZ berichtete). Der Tote trieb dicht unter der Wasseroberfläche am historischen Nadelwehr abseits öffentlicher Verkehrswege. Sein Fahrrad wurde an der Ilmenau in der Böschung in Höhe des Lüneburger Stadtteils Goseburg gefunden. Der Tote wurde schließlich von Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Bardowick und der DLRG-Ortsgruppe Bardowick geborgen.
Da es laut Polizei-Inspektion weiterhin keine Anhaltspunkte für eine Straftat gibt und sich die Indizienlage verdichtet hat, wird nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft Lüneburg auf eine Obduktion des Leichnams verzichtet, heißt es.
Wie berichtet, handelte es sich bei dem Verstorbenen um einen ehemaligen Mitarbeiter des Klosters Lüne. Er hatte dort vor mehr als zwei Jahren durch eine Maßnahme des Jobcenters wieder Tritt im Leben gefasst und erhielt schließlich eine Festanstellung. Anfang August ging der 65-Jährige, gut integriert und beliebt in der Klostergemeinschaft, in den offiziellen Ruhestand. Er half aber ehrenamtlich weiter mit bei hausmeisterlichen Tätigkeiten und kümmerte sich um die Gartenanlage im Kloster. Nachdem der Mann Anfang der Woche nicht wieder wie verabredet im Kloster erschien, nahmen Kollegen die Suche auf und erlangten schließlich nach der Polizeimeldung über den Leichenfund in der Ilmenau traurige Gewissheit. Anwohnerinnen und Anwohner sowie Mitarbeitende des Klosters hielten am Mittwoch eine Trauerfeier für den Verstorbenen ab.
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