Seit vier Jahren ist Albert Paulisch als Schiedsmann in der Gemeinde Adendorf tätig. In rund vier Fällen pro Jahr versucht er einen Streit unter Nachbarn zu schlichten. (Foto: phs)
Schlichten statt richten – vor allem bei Gartenstreitigkeiten suchen Schiedsleute zusammen mit den Kontrahenten nach einer Lösung. Rund 100 gibt es im Bereich des Landgerichtes Lüneburg. Einer von ihnen ist der ehemalige Amtsrichter Albert Paulisch aus Adendorf.
Adendorf. „Mit meinem Nachbarn kann man nicht vernünftig reden, der ist ein Sturkopf.“ Ein Satz, den Albert Paulisch so oder ähnlich immer wieder hört. Paulisch ist Schiedsmann in Adendorf. Bei ihm melden sich Menschen, die sich oft schon lange mit dem Nachbarn streiten. Weil Äste vom Baum nebenan auf ihr Grundstück ragen. Weil Büsche an der Grundstücksgrenze immer höher wachsen und die Aussicht beeinträchtigen. Weil sie sich durch das permanente Plätschern des Springbrunnens gestört fühlen. Sie wollen, dass das endlich aufhört und stellen deshalb einen Antrag auf Eröffnung eines Schiedsverfahrens.
Paulisch schaut sich vor Ort an, worum es beim Streit genau geht, lässt sich von jeder Konfliktpartei einzeln ihre Sicht der Dinge schildern und lädt dann zum gemeinsamen Termin ein. Erscheinen ist Pflicht – wer nicht kommt, gegen den kann ein Ordnungsgeld verhängt werden. Bei der Verhandlung – meist unter freiem Himmel am Gartenzaun, Dauer je nach Fall 30 Minuten bis drei Stunden – hält sich Paulisch zurück. Sein Ziel ist, dass trotz der häufig spürbaren Spannungen die Streithähne miteinander in Kontakt und selbst zu einer Lösung kommen.
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