LZ-Blätterwald

Wie an nur einem Sonntag ein Wald entstand

Neben Stieleichen wurden auch Hainbuchen und Winterlinden gepflanzt. Jetzt heißt es gut zehn Jahre warten, dann ist der Wald fertig. (Foto: phs)

Neben Stieleichen wurden auch Hainbuchen und Winterlinden gepflanzt. Jetzt heißt es gut zehn Jahre warten, dann ist der Wald fertig. (Foto: phs)

Tosterglope. Fichten haben es dieser Tage nicht leicht. Sie kommen mit den immer trockeneren Sommern nicht zurecht und fallen oft Stürmen oder Borkenkäfern zum Opfer. Dadurch machen sie aber auch Platz für andere Baumarten, die nicht nur temperaturresistenter, sondern auch besser für das Grundwasser sind. Am Sonntag haben in einem Wald in Ventschau zahlreiche Freiwillige eben diesen anderen Baumarten zu einem Platz an der Sonne verholfen – im Zuge der Aktion LZ-Blätterwald.

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3000 neue Laubbäume für den Blätterwald gepflanzt

"Ein Laubwald, der im Winter keine Blätter trägt, lässt auf einen Hektar gerechnet 800.000 Liter mehr Wasser in den Boden sickern als ein Nadelwald, an dessen Nadeln viel Wasser verdunstet", weiß Heiner Rupsch vom Verein "Trinkwasserwald". Und was in den Boden sickert, sprich zu Grundwasser wird, hilft auch der Trinkwasserversorgung. Dem Sturm zum Opfer gefallen sind auch die Fichten auf der rund 9000 Quadratmeter großen Lichtung in Ventschau. Das ist gut so. Denn aus diesem Grund konnten dort 3000 neue Laubbäume gepflanzt werden – Stieleichen, Hainbuchen und Winterlinden. "Im Grunde macht jeder Baum seinen Job gleich gut, aber die Fichten machen ihn nicht mehr so lange, deshalb hilft diese Aktion dem Wald und dem Grundwasser", fasst Rupsch zusammen.

"Man tut dabei etwas für die Zukunft"

Für die meisten freiwilligen Helfer, die mit Spaten und Gartenhandschuhen ausgestattet die kleinen Bäumchen in die Erde brachten, war die Pflanzaktion mehr als nur das Graben eines Lochs. "Man tut dabei etwas für die Zukunft", sagt Maike Dörling, die zusammen mit ihrer kleinen Tochter vor Ort ist. Sie selbst habe vor 20 Jahren schon Bäume gepflanzt, unter anderem einen Walnussbaum."Ich war dann weggezogen, wohne aber mittlerweile wieder hier auf dem Hof meiner Großeltern, und der Baum trägt jetzt ordentlich Früchte. Das ist einfach toll und irgendwie auch ein schönes Erbe." Auch Helferin Kathrin Balcke kann sich an dem Bäumepflanzen erfreuen. "Man müsste so etwas öfter zusammen machen. Ich denke, dass man die Natur dann auch mehr achtet."

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In acht bis zehn Jahren sind die Bäume so groß wie der Förster

Bis zum Vortag war noch Schweres Gerät auf der Fläche unterwegs. Bezirksförster Janis Oberhofer erklärt, dass zunächst das Geäst zusammengeschoben werden musste. Gleichzeitig sei der Boden etwas aufgewühlt worden. "Wir wollten nämlich an den Mineralboden kommen und erst einmal die Moos und Rohhumus-Schicht entfernen." Die ersten fünf Jahre seien nun für die kleinen Bäumchen die entscheidenden – danach würden die meisten durchkommen. Bis sie so groß sind wie der Förster mit seinen knapp 1,85 Meter werden wohl acht bis zehn Jahre ins Land gehen.

Die Sache mit dem Spaten

Nach einer kurzen Einweisung – immer 50 Zentimeter Abstand zwischen den Bäumchen – haben die freiwilligen Helfer sich in Gruppen aufgeteilt an die Arbeit gemacht. Das Pflanzen selbst ist kinderleicht, weiß Helene (9): „Also am besten man steckt den Spaten etwas schräg in die Erde, dann geht es besser.“ Ihre Schwester Larissa ergänzt: „Man muss aber auch etwas Gewicht auf den Spaten bringen.“ Und hinterher nicht vergessen, das Loch mit dem Bäumchen drin wieder mit Erde zu verschließen. Dann seien alle Voraussetzungen erfüllt, dass der mittlerweile 15. LZ-Blätterwald in die Höhe wächst. Die Fläche für Wald Nummer 15 stellt übrigens die Familie Reinicke aus Nahrendorf zur Verfügung. Für einen Grundstock an Baumsetzlingen sorgten unter anderem die Lüneburger Unternehmen DBL W. Marwitz Textilpflege, Bockelmann-Holz und Coca-Cola Lüneburg. Baumpaten konnten vorab ebenfalls für fünf Euro pro Stück einen Baumsetzling spenden. Von Laura Treffenfeld

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