Dauer-Baustelle: Wann die Arena Lüneburger Land fertig sein wird, da wollen sich die Verantwortlichen nicht genau festlegen. (Foto: t&w)
Warten auf die Baumaterialien. Niemand von den Verantwortlichen will sich derzeit festlegen, wann die Arbeiten an der "Arena Lüneburger Land abgeschlossen" werden können. Aber es gibt in der Lüneburger Kreisverwaltung einen Wunschtermin.
Dahlenburg. Die Formulierungen der Verantwortlichen am Donnerstagnachmittag im Bürger- und Kulturhaus Dahlenburg sind vorsichtig. „Wir haben die leise Hoffnung, dass die Pflasterung der Außenanlagen Ende September abgeschlossen ist“, stellte Projektsteuer Ronald Wittkopf vom Reese Baumanagement in Aussicht. Und Sigrid Vossers, die die Geschäfte der künftigen Multifunktionshalle für den Landkreis lenken wird, sagte vor dem Kreistag, „es wäre wünschenswert“, wenn zum Start der Volleyballsaison am 9. Oktober die SVG ihr erstes Spiel in der Arena austragen kann.
Doch sicher ist seit dieser Woche nur eines: Die geplante und bereits mehrfach verschobene offizielle Einweihung des derzeit größten Bauprojekts im Landkreis kann am zuletzt geplanten Termin, dem 20. August, nicht stattfinden (LZ berichtete am Mittwoch). „Bis dahin wird kein einziger Pflasterstein auf dem Hof liegen“, verdeutlichte Wittkopf die Situation.
Der Projektsteuerer formulierte es defensiv: „Es wäre heute vermessen, den 1. Oktober, den 15. Oktober oder wann auch immer als Eröffnungstermin zu nennen.“ Wittkopf nannte auch den Grund: „Wir kennen die Lieferketten nicht.“ Massive Verzögerungen bei den noch benötigten Materialien führten derzeit zu enormen Schwierigkeiten, die nächsten Wochen auf der Baustelle bis zur Fertigstellung zeitlich zu kalkulieren.
Auch beim Elektrobereich stottert der Arena-Motor auf den letzten Metern. „Offen ist derzeit, wann die Hauptverteilung geliefert wird“, erklärte der Projektsteuerer. „So lange stehen wir ohne Strom da.“ Da schwang schon einiges an Ironie mit, als er das mit „kleinen Problemchen, vor denen wir bei der Fertigung stehen“ zusammenfasste.
Detlev Schulz-Hendel (Grüne) geht inzwischen davon aus, dass damit bei den Kosten die 30-Millionen-Euro-Marke geknackt werde. Dem widersprach in der Diskussion keiner, wenngleich Kreisrätin Vossers wiederholte, dass die Verwaltung weiterhin davon ausgeht, dass der Landkreis keine Vorsteuer zahlen müsse. Bei den Verhandlungen mit dem Finanzamt gebe es aber noch keinen neuen Stand, räumte sie ein.
„Das alles zeigt, dass die Arena ein Desaster war, ist und bleiben wird“, kommentierte Schulz-Hendel die Situation. Seine Fraktionskollegin Tanja Bauschke sprach von einer „Wundertüte, bei der man nicht weiß, was drin ist und rauskommt“.
Das wollten mehrere andere Kreistagsmitglieder so nicht stehen lassen und betonten die Bedeutung der Halle für die attraktive Sport- und Kulturveranstaltungen. Sie verbanden das auch mit einem ausdrücklichen Lob für das Projektmanagement von Wittkopf. SPD-Fraktionschef Franz-Josef Kamp räumte ein, dass es „ein Potpourri an Fehlern“ gegeben habe. Doch: „Seit anderthalb Jahren läuft es rund.“ Da müsse man „nicht immer in der Suppe wühlen“.
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