Kanzler bei Digitalmesse

Scholz soll sich Linda Zervakis als Interviewpartnerin auf der re:publica ausgesucht haben

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach mit Linda Zervakis auf der re:publica 2022.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach mit Linda Zervakis auf der re:publica 2022.

Bundeskanzler Olaf Scholz soll sich für seinen Auftritt bei der Digitalmesse re:publica im vergangenen Jahr die Moderatorin Linda Zervakis als Interviewerin ausgesucht und engagiert haben. Darüber berichtet die Tageszeitung „taz“ mit Verweis auf Dokumente aus dem Kanzleramt. Demnach soll es Scholz zur Bedingung für seine Teilnahme im Juni 2022 gemacht haben, dass er selbst entscheiden darf, wer ihm die Fragen stellt.

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Mitarbeiter des Kanzleramts sollen dem Organisationsteam erst sehr kurzfristig diese Bedingung gestellt haben. Die Organisatoren hätten das laut „taz“ kontrovers diskutiert, sich am Ende aber darauf eingelassen. Denn mit Olaf Scholz besuchte erstmals ein Bundeskanzler die Messe, die zu den größten Veranstaltungen ihrer Art in Europa zählt. „Eine Ausladung hätte vieles überlagert, auf das wir lange hingearbeitet haben. Wir wollten lieber inhaltliche Schwerpunkte mit vielen anderen Gästen setzen“, sagte eine Sprecherin der re:publica der „taz“.

Wie viel Geld hat Zervakis bekommen?

Wenige Wochen vor dem Termin soll das Kanzleramt bei Zervakis angefragt haben. „Die inhaltliche Vorbereitung mit Ihnen würden wir natürlich eng begleiten“, heißt es laut „taz“ in einer Mail an Zervakis. Laut ihrem Manager habe die Moderatorin vom Kanzleramt kein Honorar erhalten, sondern einen nur „die im Zusammenhang mit der Teilnahme entstehenden Kosten“ erstattet bekommen. Doch die Reisekosten übernahm nach eigenen Angaben die re:publica.

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Die Frage, wie viel Geld Zervakis für den re:publica-Einsatz vom Kanzleramt wofür bekam, wird wohl unbeantwortet bleiben: Zervakis‘ Management erlaubte dem „taz“-Bericht zufolge nicht, dass das Kanzleramt ihr Angebot und die anschließende Rechnung öffentlich macht.

Prosieben sieht kein Problem

Prosieben, derzeitiger Arbeitgeber von Zervakis, hat mit dem Vorgang kein Problem. Ein Sprecher betont gegenüber der „taz“ ebenfalls, dass Scholz kein Honorar gezahlt habe. „Ein solches Interview ist mit unseren journalistischen Werten sehr gut zu vereinbaren“, heißt es in einer Stellungnahme.

Allzu kritisch fragte die von Scholz ausgesuchte Interviewpartnerin damals jedenfalls nicht nach: „Beim anschließenden Gespräch mit Moderatorin Linda Zervakis wurde Scholz eher geschont“, heißt es in einem Bericht des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) zum Kanzlerauftritt bei der re:publika. Und Zervakis sagte damals selbst: „Wir wollen hier ja auch gute Stimmung verbreiten.“

RND/sf

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